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Verletzte Männer nach einem Luftangriff auf einen Markt in der syrischen Stadt Maaret al-Numan.

© AFP/Abdulaziz Ketaz

Update

Bomben treffen auch Markt: 41 Menschen sterben bei Luftangriffen in Syrien

Nach Angaben von Aktivisten sind mindestens 41 Zivilisten in Syrien ums Leben gekommen. Nun wendet sich der Papst besorgt an Machthaber Assad.

Bei Luftangriffen in Syriens letztem großen Rebellengebiet Idlib sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 41 Zivilisten ums Leben gekommen. Kampfjets hätten unter anderem einen Markt in der Stadt Maarat al-Numan getroffen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag. Mehr als 100 Menschen seien verletzt worden, weitere seien unter den Trümmern begraben. Auch ein Helfer der Rettungsorganisation Weißhelme sei unter den Todesopfern.

Die Beobachtungsstelle machte russische Jets für die Angriffe verantwortlich. Das russische Militär wies dies zurück. Russland ist in dem Krieg der wichtigste Verbündete des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und kämpft dort seit 2015 mit eigenen Truppen.

Moskau ist im syrischen Bürgerkrieg ein Verbündeter der Regierung. Russische und syrische Flugzeuge fliegen immer wieder Angriffe auf das Rebellengebiet rund um die Stadt Idlib. Erst am Sonntag waren bei Bombardierungen nach Angaben der Menschenrechtsbeobachter mindestens elf Zivilisten getötet worden. Dominiert wird das Rebellengebiet von der Al-Kaida-nahen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS). Dort leben etwa drei Millionen Menschen, rund die Hälfte davon Vertriebene.

Aktivisten zufolge stieg in Maarat al-Numan schwarzer Rauch über dem Stadtzentrum auf. Ihnen zufolge flogen Kampfflugzeuge vier Angriffe hintereinander auf dieselbe Gegend. Die Aktivisten veröffentlichten das Video einer verschleierten Frau, die US-Präsident Donald Trump auf Englisch mit amerikanischem Akzent dazu aufruft, das „Massaker gegen Zivilisten“ zu stoppen. Der Beobachtungsstelle zufolge wurde auch ein Helfer der Rettungsorganisation Weißhelme getötet.

Aufgrund der anhaltenden Gewalt schrieb Papst Franziskus einem Brief an den syrischen Machthaber Baschar al-Assad. Darin brachte er seine tiefe Sorge über die Lage in dem Bürgerkriegsland zum Ausdruck. Der Pontifex habe vor allem an die „dramatischen Bedingungen“ für die Zivilbevölkerung in Idlib erinnert, teilte der Vatikan am Montag mit.

„Was dort geschieht, ist wirklich unmenschlich und inakzeptabel. Der Papst bittet den Präsidenten, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um diese humanitäre Katastrophe zu stoppen“, sagte Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin, der „Außenminister“ des Vatikans. Den Brief überreichte Kurienkardinal Peter Turkson am Montag bei einem Besuch in Damaskus. (dpa)

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