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Bombenanschlag: Explosionen in Antalya

Der Bombenterror in türkischen Urlaubsgebieten nimmt kein Ende: Bei der Explosion zweier Sprengsätze in Antalya sind am Dienstag neun Menschen leicht verletzt worden.

Istanbul (02.08.2005, 17:03 Uhr) - Unter den Verletzten sei ein französischer Tourist, meldete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf den stellvertretenden Polizeipräsidenten von Antalya, Hüseyin Kizik. Die beiden Bomben waren im Abstand weniger Minuten in Abfallkörben im Zentrum der Stadt detoniert. Hinweise auf die Urheber gab es zunächst nicht.

Die Explosionen könnten von einem «Deodorant» oder einer ähnlichen chemischen Flüssigkeit herrühren, sagte der Polizei-Vizechef, der sich weigerte von Bomben zu sprechen. Darauf hätten die Ermittlungen bislang keine Hinweise erbracht. Die Türkei fürchtet, dass ausländische Touristen das Land bei weiteren Bombenanschlägen meiden könnten und der boomende Tourismus der Türkei dadurch großen Schaden erleidet.

Bei den Explosionen in Antalya handelte es sich bereits um den vierten Anschlag in türkischen Touristengebieten innerhalb weniger Monate. Bei dem bislang schwersten Terroranschlag auf einen Kleinbus im südwesttürkischen Urlaubsort Kusadasi waren Mitte Juli fünf Menschen getötet worden, unter ihnen Urlauberinnen aus Irland und England. Hinter den Anschlägen vermuten die türkischen Behörden kurdische Extremisten.

Einer der Sprengsätze im Stadtzentrum von Antalya war in einem Abfallkorb auf einem Platz vor einem Denkmal versteckt. Die Bombe explodierte, als Müllmänner den Korb entleeren wollten. Dabei wurden drei Mitarbeiter der Müllabfuhr und zwei Passanten verletzt. Bei der zweiten Explosion, die sich in der Nähe eines Busbahnhofes und eines Gewürzbasars ereignete, wurden laut Polizeiangaben vier Menschen verletzt, darunter ein 52-jähriger Tourist aus Frankreich. Er erlitt Schnittwunden am Fuß. Durch die Explosion waren Scheiben eines Busses zersplittert.

Die Anschläge in den Urlaubsgebieten lastet die Türkei Terrorzellen der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) an. Zu einem Anschlag im Badeort Cesme am 10. Juli hatten sich die so genannten Freiheitsfalken Kurdistans bekannt. In dem Ort unweit der Großstadt Izmir waren 20 Menschen durch die Explosion einer Splitterbombe verletzt worden. Zwei Monate zuvor war in Kusadasi ein Polizist von einer Bombe in den Tod gerissen worden. Schließlich waren am 23. Juli bei einer Bombenexplosion in einem Restaurant in Istanbul ein niederländischer Tourist und ein Kellner verletzt worden. (tso)

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