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Brunsbüttel: Ursache für verzögerte Reaktorabschaltung geklärt

Eine Panne im Atomkraftwerk Brunsbüttel ist inzwischen geklärt: Die Abschaltung des Reaktors erfolgte am 28. Juli mit Verzögerung, weil Fremdkörper in ein Kombiventil eingedrungen waren.

Die Ursache für die Verzögerung bei der Schnellabschaltung des Reaktors im Atomkraftwerk Brunsbüttel am 28. Juli ist nach Angaben des Betreibers geklärt. Bei der Abschaltung sei einer der 129 Steuerstäbe langsamer zwischen die Brennelemente eingeschossen als normal vorgesehen, teilte ein Sprecher von Vattenfall Europe mit.

Grund für die "Auffälligkeit" seien Fremdkörper in einem Kombiventil im Antrieb dieses Steuerstabs gewesen. Dabei habe es sich um Kunststoffpartikel möglicherweise von Dichtungs- oder Isolierungsteilen gehandelt. Deshalb seien die Antriebe auch der übrigen 128 Steuerstäbe untersucht worden. Auch in einem zweiten Ventil habe man derartige Fremdkörper gefunden.

Falsch montierte Dübel sicherheitstechnisch bedeutsam?

Dem Sprecher zufolge ist in dem Atommeiler zudem ein schadhaftes Brennelement ausgetauscht worden. Bei Untersuchungen Ende Juli hätten Messwerte des Reaktorwassers darauf gedeutet, dass das Hüllrohr eines der 532 Brennelemente undicht werde.

Unterdessen geht die Auswertung der Untersuchungen zu den fehlerhaften Halterungen für Rohrleitungen des Not- und Nachkühlsystems weiter. Die Ergebnisse sollten in dieser Woche mit der Aufsichtsbehörde erörtert werden, um das weitere Vorgehen abzusprechen, sagte der Sprecher. Dabei gehe es um die Frage, ob die Auffälligkeiten an einigen Dübeln sicherheitstechnisch bedeutsam seien.

Die Kontrolle der Dübelverbindungen ist Teil eines Prüfprogramms im Zusammenhang mit Ereignissen im hessischen Atomkraftwerk Biblis. In den seit Herbst 2006 abgeschalteten Biblis-Blöcken A und B war entdeckt worden, dass etwa 15 000 Dübel falsch montiert waren. (mit ddp)

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