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Dorfbewohner in Vanuatu räumen auf, nachdem Zyklon Pam über ihre Insel hinweggezogen ist. Vanuatu

© EPA/Dave Hunt Australia and New Zealand Out

„Bündnis Entwicklung Hilft“: Weltrisikobericht: Katastrophen treffen Kinder am stärksten

Etwa jedes vierte Kind weltweit lebt in Gebieten, die von Katastrophen betroffen sind. Am höchsten ist das Risiko für Menschen in pazifischen Inselstaaten.

Für Kinder sind Naturkatastrophen wie Erdbeben und Wirbelstürme weit gefährlicher als für Erwachsene. Dies ist eine zentrale Aussage des Weltrisikoberichts 2018 von „Bündnis Entwicklung Hilft“. Kinder seien körperlich schwächer, psychisch weniger belastbar und rechtlich oft weniger geschützt. Auch beim Katastrophenschutz würden sie nicht entsprechend berücksichtigt, heißt es in dem am Montag in Berlin vorgestellten Bericht.

Etwa jedes vierte Kind weltweit lebt demnach in Gebieten, die von Katastrophen betroffen sind. Direkte und indirekte körperliche und seelische Folgen könnten die Jungen und Mädchen ein Leben lang beeinträchtigen, mahnen die Experten, vor allem dann, wenn Verletzungen und Traumata nicht behandelt werden.

Die Regionen mit dem höchsten Katastrophenrisiko liegen dem Index 2018 zufolge in Ozeanien, Südostasien, Mittelamerika und in West- und Zentralafrika. Das höchste Risiko hat Vanuatu, gefolgt von Tonga und den Philippinen - allesamt Inselstaaten im Pazifischen Ozean. Dabei sei nicht nur die Gefährdung gegenüber extremen Naturereignissen sehr hoch, heißt es in dem Bericht. Diese Länder wiesen auch eine hohe gesellschaftliche Verwundbarkeit auf.

Deutschland belegt auf dem Index Rang 155 von 172. Als Plätze mit dem niedrigsten Katastrophenrisiko werden Saudi-Arabien, Malta und Katar genannt.

Der Weltrisikobericht wird seit 2011 jährlich von „Bündnis Entwicklung Hilft“ veröffentlicht, einem Zusammenschluss der Hilfsorganisationen „Brot für die Welt“, Christoffel-Blindenmission, Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, Kindernothilfe, medico international, Misereor, terre des hommes und Welthungerhilfe. Assoziiert sind außerdem „German Doctors“, Plan International und Oxfam.

Bei der Risikoanalyse wurden die Gefährdung durch beispielsweise Erdbeben, Wirbelstürme, Überschwemmungen, Dürren oder dem Meerespiegelanstieg ins Verhältnis gesetzt zu den möglichen Folgen der Katastrophen und den Fähigkeiten eines Landes zu deren Bewältigung. Daraus errechneten Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum den Weltrisikoindex. (epd)

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