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Bürgerschaftswahl Hamburg: CDU verliert - Linke drin - Ausgang offen

Die Wahllokale in der Hansestadt sind geschlossen. Den Prognosen zufolge liegt die CDU von Regierungschef Ole von Beust klar vor der SPD von Herausforderer Michael Naumann. Die Linken schaffen offenbar mühelos den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde - die FDP muss hingegen um den Einzug ins Landesparlament bangen. Die Grünen verlieren.

Wahlsieger trotz Verlusten: Die regierende CDU hat bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg am Sonntag ihre absolute Mehrheit verloren. Sie bleibt aber stärkste Partei. Nach ersten Prognosen von ARD und ZDF verzeichnet die Partei von Bürgermeister von Beust ein Minus von etwa fünf Punkten. Sie landet nun bei rund 43 Prozent.

Die SPD legt etwa vier Punkte zu. Die Partei unter Spitzenkandidat Michael Naumann kommt auf rund 34 Prozent. Die Linke setzt nach den jüngsten Wahlen in Hessen, Niedersachsen und Bremen ihre Erfolgsserie fort. Sie wird mit sechs bis sieben Prozent erstmals in die Bürgerschaft einziehen. Die Grünen verlieren drei Punkte und kommen nun auf etwa neun Prozent. Unklar war zunächst, ob die FDP die Fünf-Prozent-Hürde schaffen wird. ARD und ZDF sahen die Partei bei 5,0 Prozent.

Bei der Bürgerschaftswahl 2004 hatten die CDU 47,2 Prozent und die SPD 30,5 Prozent erreicht. Die Grünen/GAL kamen auf 12,3 Prozent, die FDP lag nur bei 2,8 Prozent. Die Wahlbeteiligung betrug am Ende 68,7 Prozent.

Kommt die große Koalition?

Vier Wochen nach dem Wahldebakel in Hessen hat die CDU somit auch in der Hamburger Bürgerschaft ihre absolute Mehrheit eingebüßt, kann aber mit Bürgermeister Ole von Beust weiterregieren. Weil die Linke laut ersten Hochrechnungen wie schon in Hessen und Niedersachsen den Sprung in ein weiteres West-Parlament schaffte, kommt die von SPD und Grünen angestrebte Koalition nicht zustande. Die Regierungsbildung in der Hansestadt ist damit zunächst offen.

Denkbar ist eine große Koalition oder auch ein von Beust seit längerem ins Gespräch gebrachte schwarz-grünes Bündnis - dies wäre eine Premiere auf Landesebene. Die von der CDU bevorzugte Koalition mit der FDP scheidet nach den Hochrechnungen von ARD und ZDF (18.20) als Möglichkeit aus. Rechnerisch möglich wäre Rot-Rot-Grün, unwahrscheinlich eine "Ampel" aus SPD, Grünen und FDP, falls diese in die Bürgerschaft kommt. (ck/jam/sf/dpa)

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