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Bukarest: Abgeschobener staatenloser Rumäne begeht Selbstmord

Ein vor fünf Jahren aus Deutschland abgeschobener staatenloser Rumäne hat sich in Bukarest das Leben genommen. Er lebte seit der Abschiebung seiner Familie in der so genannten neutralen Zone des dortigen Flughafens.

Bukarest - Marin Mogos, der mit seiner Frau und zwei Kindern im Transitzentrum des internationalen Flughafens lebte, habe sich in einem Zimmer mit einem Drahtseil erhängt, berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax.

Die Familie Mogos hatte gegen ihre Abschiebung beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg geklagt, doch war die Klage 2004 abgewiesen worden. Seit ihrer Abschiebung hatte es die Familie abgelehnt, rumänischen Boden zu betreten und lebte daher in der so genannten neutralen Zone des Flughafens. In Straßburg hatte Mogos den rumänischen Staat unter anderem wegen Verweigerung des Rechts auf Bewegungsfreiheit verklagt. Das Gericht befand aber, dass niemand die Familie daran hindere, das Transitzentrum zu verlassen.

Die Familie gehört zu mehreren hundert Rumänen, die in den 90er Jahren nach Deutschland gezogen waren und dort die rumänische Staatsbürgerschaft abgelegt hatten, ohne aber danach in Deutschland eingebürgert zu werden. Dennoch wurden viele von diesen Staatenlosen nach Rumänien abgeschoben, nachdem Bukarest sich bereit erklärt hatte, sie wieder aufzunehmen. Das entsprechende deutsch-rumänische Abkommen sah aber vor, dass diese Rückkehr in die Heimat auf freiwilliger Basis der Betroffenen erfolgen solle.

(tso/dpa)

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