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Bundeswehr: Rekrutenmangel wird zum Problem

Wegen des Geburtenrückgangs hat die Bundeswehr vor allem in Ostdeutschland Schwierigkeiten, ihren Nachwuchs zu gewinnen. Zudem werden immer mehr junge Männer wegen Übergewichts ausgemustert.

Hannover/Berlin - Für den Rückgang der Rekrutenzahlen in Ostdeutschland macht die Bundeswehr den starken Geburtenrückgang verantwortlich, wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf einen vertraulichen Bericht des Verteidigungsministeriums an den Bundestag berichtet. Der starke Geburtenrückgang in den neuen Bundesländern habe zur Folge, dass es dort 50 Prozent weniger 18-Jährige gebe statt 100.000 wie früher nur noch 50.000.

Bisher fiel es dem Bericht zufolge der Bundeswehr relativ leicht, ihren Nachwuchs an Zeit- und Berufssoldaten in den neuen Ländern zu decken. Vier von zehn Bewerbern kämen seit Jahren aus der ehemaligen DDR. Viele von ihnen gingen freiwillig zur Armee, weil sie keinen geeigneten Arbeitsplatz finden. Das werde spätestens 2009 nicht mehr so sein. Deshalb sei es notwendig, die Nachwuchsgewinnung in den alten Bundesländern zu verstärken.

Großer Personalbedarf trotz Truppenreduzierung

Auch wenn die Bundeswehr inzwischen nur noch 250.000 aktive Soldaten hat, sei ihr Personalbedarf groß, heißt es in dem Bericht. Allein im laufenden Jahr müssten rund 2000 Offiziersanwärter gewonnen werden, hinzu kämen 22.500 junge Frauen und Männer für die Unteroffizierslaufbahn und den einfachen Dienst in der Armee.

In der Vergangenheit sei die Bundeswehr in der Lage gewesen, aus einer Vielzahl von Bewerbern auswählen zu können. Jetzt drohe die Gefahr, dass sie auf weniger gut qualifizierte Nachwuchskräfte zurückgreifen müsse obwohl sie unverändert auf junge Leute mit guter Schulbildung und einem Zivilberuf im technischen und elektronischen Bereich angewiesen sei. (tso/dpa)

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