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Welche Strategie verfolgt Wladimir Putin mit den Militäreinsätzen in Syrien?

© Reuters

Casdorff Agenda: Will Wladimir Putin ein zweites Libyen verhindern?

Noch ein Libyen in der Region, und es gibt für die Terrormiliz "Islamischer Staat" kein Halten mehr. Vielleicht steht auch dieser Gedanke hinter Wladimir Putins Handeln in Syrien. Ein Kommentar.

Alle trauen Wladimir Putin alles Mögliche zu - offenbar nur das eine nicht: dass sein Verhalten einem strategischen Rational folgen könnte, mit dem er nicht in erster Linie den Westen destabilisieren will. Etwa so: Der russische Präsident sieht gegenwärtig in Syrien keinen anderen als Machthaber Baschar al Assad, der eine Entwicklung wie in Libyen (mit dem Zerfall aller Strukturen) verhindern könnte. Und der verhindert, dass die anderen Glaubensrichtungen von den extremistischen Sunniten des IS ausgelöscht werden. Um diese Horrortruppe zu schlagen, muss ein Mehrfrontenkrieg vermieden werden. Ist der IS erst besiegt, kann Assad wieder das vorrangige Ziel werden. Er hätte übrigens schon länger geschlagen sein können, wenn die USA Assad nicht folgenlos ihre "roten Linien" hätten überschreiten lassen: Angriffe mit Giftgas, mit Fassbomben - aber nichts geschah. Noch ein Libyen in der Region, und es gibt für den IS kein Halten mehr. Unsinn und zu viel Putin-Versteherei? Der Westen muss das herausfinden, ihn festlegen. Putin ist schließlich alles zuzutrauen.

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