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Schmierereien an Grabsteinen auf dem jüdischen Friedhof in Kröpelin (Landkreis Rostock; Archivbild von 2012)

© dpa/Bernd Wüstneck

Casdorffs Agenda: Deutschland muss mehr gegen Judenhass tun

Laut einer EU-Umfrage ist Antisemitismus in Deutschland auf den Vormarsch. Es muss gehandelt werden. NRW hat den ersten richtigen Schritt getan. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Wer redet noch darüber? Dabei sind die Ergebnisse der EU-Umfrage zu Antisemitismus in Europa vom vergangenen Montag vor allem für Deutschland ein Aufruf – einer zum Handeln. 89 Prozent der deutschen Befragten sehen Judenhass im Aufwind, 75 Prozent vermeiden das Tragen jüdischer Symbole in der Öffentlichkeit, 41 Prozent machten im vergangenen Jahr Erfahrungen mit Antisemitismus. Das ist der Spitzenwert in Europa.

Vor diesem Hintergrund ist es umso bemerkenswerter, dass das größte Bundesland, NRW, die frühere Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (67) zur Antisemitismusbeauftragten berufen hat. Die bayerische Liberale, gebürtig aus Westfalen, ist schon Jahre engagiert im Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung. 2019, in wenigen Wochen, wird sie beginnen, Maßnahmen gegen Judenhass zu erarbeiten und dem Landtag berichten. Das ist in jedem Fall der richtige Weg gegen das Vergessen.

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