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Das Leid der Menschen in Syrien - besonders wie hier in Aleppo - ist kaum vorstellbar.

© AFP

Casdorffs Agenda: Wer in Syrien nicht entschlossen handelt, lädt Schuld auf sich

Die Lage in Syrien ist katastrophal. Eine außerordentliche UN-Generalversammlung könnte mit einer Resolution vielleicht eine Waffenruhe herbeiführen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Wie lange noch? Jeden Tag sterben in Syrien Menschen, Hunderttausende sind schon tot - und die, die es ändern könnten, reden nicht einmal miteinander. Deshalb muss mit der Tatenlosigkeit Schluss sein. Die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation "Medico International" fordert angesichts der katastrophalen humanitären Situation, besonders der in Aleppo, eine außerordentliche UN-Generalversammlung.

Recht so! Angesichts der Blockade des Sicherheitsrats könnten die Mitgliedsstaaten in der Dringlichkeitssitzung eine Resolution zu verabschieden: sofortige Waffenruhe, Ende aller Luftangriffe, freier Zugang zu allen Not leidenden Menschen. Diese Forderung wäre zwar nicht bindend, aber es wird wohl kein Staat wagen, einer Resolution der Mehrheit aller UN-Mitglieder zuwiderzuhandeln. Und dazu dann eine Untersuchung der mutmaßlich schwersten Menschenrechtsverbrechen aller Kriegsparteien: Tätig werden muss hier nicht nur der Internationale Strafgerichtshof, auch die Generalbundesanwaltschaft kann Ermittlungsverfahren einleiten. Immerhin wurden in den vergangenen Wochen auch mehrere Mitarbeiter von "Medico"-Partnerorganisationen in Syrien getötet.

Wer noch länger nicht entschlossen handelt, lädt Schuld auf sich.

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