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Bundesaußenminister Heiko Maas und Kanadas Außenministerin Chrystia Freeland bei der Eröffnung der Botschafterkonferenz im Auswärtigen Amt.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Casorffs Agenda: Von Saudi Arabien erpresst

Nach Kritik an der Menschenrechtslage wird Kanada von Saudi Arabien schikaniert. Dass Heiko Maas dazu schweigt, ist beschämend. Ein Kommentar.

Gestern bei der Botschafterkonferenz im Auswärtigen Amt. Kanadas Außenministerin ist zu Gast, fordert deutsche Unterstützung im Kampf um Menschenrechte. Und jeder im Saal weiß, was gemeint ist: Ein deutliches Wort des Bundesaußenministers zu saudischen Erpressungsversuchen gegenüber dem Land im Norden des amerikanischen Kontinents.

Weil Kanada die Menschenrechtslage, konkret die Verhaftung von Aktivisten, zu kritisieren wagte, sieht es sich saudischen Strafaktionen ausgesetzt. Die Handelsbeziehungen wurden eingefroren, Flüge nach Kanada eingestellt, saudische Studenten nach Hause beordert, ebenso saudische Patienten aus kanadischen Krankenhäusern.

So etwas nennt man Erpressung – eine Wortwahl, die man von einem Diplomaten vielleicht nicht erwarten kann. Aber dass Heiko Maas gestern zu dem Konflikt rein gar nichts gesagt hat, das ist dann doch beschämend.

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