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CDU-Parteispendenskandal: Rüstungslobbyist Schreiber vor Auslieferung

Der Rüstungslobbyist Karlheinz Schreiber steht offenbar kurz vor seiner Auslieferung aus Kanada an die Augsburger Justiz. Ihm wird vorgeworfen, Politiker bestochen und Steuern in Millionenhöhe hinterzogen zu haben.

Toronto/Augsburg - Seine Ehefrau bestätigte, dass Schreiber sich bereits in Auslieferungshaft befindet. Der Oberste Gerichtshof in Ottawa habe seine Klage gegen die Auslieferung abgewiesen und die Haft angeordnet. Schreiber, der als Schlüsselfigur im CDU-Spendenskandal und mehreren Prozessen in Augsburg gilt, wehrt sich bereits seit über sieben Jahren gegen die Überstellung nach Deutschland. Er besitzt auch die kanadische Staatsbürgerschaft.

Ihm wird von der Augsburger Staatsanwaltschaft vorgeworfen, Politiker bestochen, Steuern in Millionenhöhe hinterzogen und führende Wirtschaftsbosse zur Untreue verleitet zu haben. Die großen internationalen Geschäfte Schreibers wie Airbus-Verkäufe, die Lieferung von Fuchs-Spürpanzern an Saudi-Arabien und von MBB-Hubschraubern an die kanadische Küstenwache beschäftigen seit Jahren in mehreren Ländern die Justiz.

Auch im Steuerstrafverfahren gegen Max Strauß spielt Schreiber eine wesentliche Rolle. Er soll dem Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsident Franz Josef Strauß Provisionen in Höhe von rund 5,2 Millionen D-Mark gezahlt haben. (tso/ddp)

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