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Chile: Pinochet zwischen Leben und Tod

Nach einem in der Nacht erlittenen Herzinfarkt ringt der frühere chilenische Militärmachthaber Augusto Pinochet offenbar mit dem Tode. Er soll bereits die letzte Ölung erhalten haben.

Santiago de Chile - Der 91-Jährige habe im Militärkrankenhaus die letzte Ölung erhalten, teilte der Sprecher der Familie, General Guillermo Garín in Santiago de Chile mit. Sie wird von der katholischen Kirche den Gläubigen gespendet, wenn mit ihrem baldigen Tod gerechnet werden muss.

Pinochet war am Morgen ins Militärkrankenhaus von Santiago de Chile eingeliefert worden. Ein Arzt sagte wenige Stunden später, sein Zustand sei "lebensbedrohlich". Pinochets Sohn Marco Antonio Pinochet Hiriart teilte mit, das Leben seines Vaters liegt in den "Händen Gottes und der Ärzte".

Der wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen angeklagte Ex-Juntachef war Ende November im Zusammenhang mit Ermittlungen im Fall der "Todeskarawane" erneut unter Hausarrest gestellt worden. In diesem Fall ermittelt die chilenische Justiz wegen der Verschleppung zweier Menschen während eines Militäreinsatzes gegen Oppositionelle nach dem von Pinochet im September 1973 angeführten Putsch gegen den demokratisch gewählten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende. Militär und Polizei töteten während der bis zu Pinochets Rücktritt 1990 dauernden Gewaltherrschaft laut Schätzungen mehr als 3000 Menschen. Laut einem offiziellen Bericht wurden bis zu 30.000 Pinochet-Gegner eingesperrt und gefoltert. (tso/AFP)

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