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Glücklich über ihren Erfolg: Staudammgegner in Santiago de Chile am Dienstag.

© dpa

Chile: Präsidentin bläst Megastaudamm-Projekt ab

Zu riskant für die Umwelt: Chiles Präsidentin Michelle Bachelet hat deshalb ein Staudammprojekt in Patagonien gestoppt.

Die chilenische Regierung hat ein umstrittenes Staudamm-Projekt blockiert. Der Ministerrat von Staatschefin Michelle Bachelet verweigerte am Dienstag (Ortszeit) dem Bau von fünf verbundenen Wasserwerken in der südchilenischen Region Aysen die Umweltgenehmigung, wie das Nachrichtenportal Emol berichtete. Das Vorhaben habe die möglichen Umweltschäden nicht ausreichend in Betracht gezogen, heißt es in dem Regierungsbeschluss. Durch das Projekt sollten rund 20 Prozent des chilenischen Energiebedarfs gedeckt werden. Der Bau sah zwei neue Kraftwerke auf dem Fluss Baker und drei auf dem Pascua-Fluss vor. Knapp 6000 Hektar Land würden von Stauseen überflutet werden. Nach der Entscheidung versammelten sich in der Hauptstadt Santiago Gegner der Projekts, um den Erfolg zu feiern. "Patagonien ohne Staudämme" hieß es auf den Plakaten. Patagonien, der dünn besiedelte und windreiche Süden Chiles am Rande der Antarktis, verfügt über zwei weltbekannte Nationalparks, dessen einer von den UN zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Große Staudaämme sind wegen ihrer Umwelt- wie auch ihrer politisch-sozialen Auswirkungen immer wieder Streitobjekte, auch zwischen Staaten. Deutschland etwa musste unter öffentlichem Druck schon des öfteren seine finanzielle Unterstützung für umkämpfte Projekte zurückziehen. dpa/Tsp

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