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Taiwan Direktflug

© AFP

China: Erster Direktflug nach Taiwan seit 60 Jahren

Symbolträchtiger Akt: Seit der Abspaltung Taiwans von China 1949 sind die Beziehungen der Länder angespannt. Am Freitag ist jedoch der erste Direktflug aus dem chinesischen Guangzhou in die taiwanesische Hauptstadt Taipeh gestartet und markierte einen neuen Höhepunkt im Annäherungsprozess zwischen China und Taiwan.

Zum ersten Mal seit fast 60 Jahren ist am Freitag ein Flugzeug von China auf dem direkten Weg nach Taiwan gestartet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, hob die Maschine am frühen Morgen vom Flughafen in Guangzhou, der Hauptstadt der südchinesischen Provinz Guangdong, ab. Die Direktverbindung wurde damit entsprechend eines historischen Abkommens wiederaufgenommen, auf das sich China und Taiwan vor drei Wochen bei ihren ersten direkten Gesprächen seit mehr als zehn Jahren verständigt hatten. Einen Direktflug gab es zuletzt 1949.

In ihrem Abkommen hatten sich China und Taiwan laut Xinhua darauf geeinigt, dass ab dem 4. Juli wöchentlich tausende Menschen ohne Zwischenstopp zwischen den beiden Ländern hin- und herreisen können. Von Montag bis Freitag sollten demnach 18 Direktflüge pro Woche aus verschiedenen chinesischen Städten nach Taiwan und 18 weitere von Taiwan nach China starten. Zudem einigten sich beide Seiten darauf, dass ab Mitte Juli täglich 3000 Touristen die Erlaubnis bekommen, im Rahmen von Gruppenreisen von zugelassenen Veranstaltern von China nach Taiwan zu reisen. Bislang lag die Obergrenze bei 1000 Reisenden pro Tag, die zudem den Umweg über Hongkong nehmen mussten.

"Ein guter Anfang" In einer Flugzeit von 100 Minuten hat eine Maschine der China Southern Airlines den ersten Direktflug zwischen China und Taiwan seit fast 60 Jahren absolviert. Der Airbus landete am Freitag auf dem Taoyuan-Flughafen in Taipeh. An Bord waren insgesamt 258 Passagiere, darunter 100 Touristen vom chinesischen Festland. Am Steuer im Cockpit saß der Präsident der Fluggesellschaft, Liu Shao-Yong.

Chinas Präsident Hu Jintao hatte das Abkommen als "einen guten Anfang" für bessere Beziehungen zwischen China und Taiwan bezeichnet. Peking betrachtet die dem chinesischen Festland vorgelagerte Insel Taiwan seit der Abspaltung 1949 als abtrünnige Provinz und strebt eine Wiedervereinigung zu seinen Bedingungen an. Dies wird von Taipeh strikt abgelehnt. Taiwans neuer Präsident Ma Ying-jeou bemühte sich jedoch um eine Wiederaufnahme direkter Gespräche.

(aha/AFP)

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