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CSU-Machtkampf: Pauli prangert Doppelmoral an

Die Fürther Landrätin und Stoiber-Kritikerin Pauli fordert ein Ende der Debatten um das Privatleben von Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer. Einige moralisierende Parteikollegen sollten sich lieber in ihrem eigenen Umfeld umschauen.

Berlin - "Es wäre ein Zeichen von Reife, wenn die CSU beim Parteitag sagen würde, uns geht das Privatleben nichts an. Wenn jemand politisch kompetent ist, hat das Privatleben damit nichts zu tun", sagte Pauli der Zeitung "Die Welt".

Zugleich kritisierte Pauli, deren Privatleben von einem Stoiber-Mitarbeiter ausgeforscht werden sollte, eine weit verbreitete Doppelmoral: "Es gibt viele, die nach außen hin ein scheinbar perfektes Privatleben aufzuweisen haben. Aber ob das immer echt und ehrlich ist, ist die Frage. Viele leben in ihren Ehen nicht glücklich, geben es aber nach außen nicht zu. Jeder, der meint, moralisieren zu müssen, sollte sich in seinem eigenen Umfeld umschauen, und sich nicht damit befassen, was das Leben anderer noch an Stoff hergibt."

Pauli will nach wie vor eine Mitgliederbefragung

Pauli wollte sich im CSU-Führungsstreit nicht auf einen Kandidaten festlegen. "Ich mache das abhängig von den Inhalten." Bisher sei von Seehofer und Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber nur wenig Neues zur Erneuerung der CSU zu hören gewesen. Vor allem zur Offenheit in der Partei und zum Umgang mit kontroversen Meinungen von Mitgliedern erwarte sie noch Aussagen. Pauli habe sich erneut für eine Mitgliederbefragung über den Vorsitzenden und den Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten für 2008 ausgesprochen. Trotz eines ablehnenden Votums im Vorstand "kann das Thema damit noch nicht erledigt sein".

Ob sie selbst auf dem Münchener Parteitag Ende September als stellvertretende Parteivorsitzende kandidiert, habe Pauli offengelassen. Von dem Politischen Aschermittwoch erwarte sie keine Vorentscheidung über den CSU-Vorsitz. (tso/AFP)

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