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Die Massenproteste für die Wiedereinsetzung von Ägyptens abgesetztem Präsidenten Mursi blieben in der Nacht friedlich, das Militär hielt sich zurück.

© Reuters

Demonstranten fordern Wiedereinsetzung von Mursi: Nächtliche Massenproteste in Ägypten bleiben diesmal friedlich

Sie hatten zum Marsch der Millionen aufgerufen, gekommen sind aber nur Zehntausende: Anhänger des gestürzten ägyptischen Präsidenten Mursi haben zu seiner Wiedereinsetzung aufgerufen. Diesmal blieb die Lage friedlich, doch das kann sich bald ändern.

In Ägypten haben in der Nacht zum Samstag erneut zehntausende Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi für dessen Rückkehr an die Staatsspitze demonstriert. Anders als in den vergangenen Tagen blieb es dabei bis zum Morgen ruhig, blutige Zusammenstöße mit staatlichen Sicherheitskräften wurden nicht gemeldet. Auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo und vor dem Präsidentenpalast feierten derweil wieder hunderte Gegner der Muslimbruderschaft den Machtwechsel. Übergangs-Regierungschef Hasem Beblawi wollte ägyptischen Medien zufolge im Tagesverlauf die Gespräche mit Kandidaten für sein neues Kabinett weiterführen.

Harsche Ankündigungen der Anhänger Mursis

"Wir sind hier, um dem Militär zu zeigen, dass wir auf Legitimität bestehen“, sagte ein islamistischer Demonstrant vor der Moschee Rabaa al-Adawija in Kairo, wo die Sympathisanten der entmachteten Staatsführung seit zwei Wochen gegen den Umsturz protestieren. „Wir werden Mursi mit unserem Blut verteidigen.“ Nahe der Universität Kairo errichteten Anhänger des gestürzten Muslimbruders Straßenbarrikaden gegen die Streitkräfte, die sich mit Lastwagen und Panzern für mögliche Auseinandersetzungen wappneten, aber passiv blieben.

US-Regierung hatte zur Freilassung Mursis aufgerufen

Zuvor hatte nach Deutschland auch die US-Regierung das ägyptische Militär öffentlich zur Freilassung Mursis aufgerufen, der nach seiner Absetzung am 3. Juli von der Armee an einem „sicheren Ort“ festgesetzt worden war. Washington hatte bisher zwar willkürliche Festnahmen von Mitgliedern der Muslimbruderschaft verurteilt, nicht aber explizit die Freilassung Mursis gefordert.

US-Außenamtssprecherin Jennifer Psaki legte sich indes weiterhin nicht fest, ob der Sturz des demokratisch gewählten Präsidenten als Putsch zu werten sei. Eine solche Wertung hätte Auswirkungen auf die US-Militärhilfen für Ägypten. (AFP)

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