zum Hauptinhalt

Politik: Der Deutsche Pavillon soll ein Magnet der Weltausstellung werden

Noch ist die Expo eine riesige Baustelle, noch beherrschen die Bagger, Lastwagen und Kräne das Gelände. Im Herzstück der Weltausstellung allerdings, dem Deutschen Pavillon, nehmen die Dinge langsam Gestalt an.

Noch ist die Expo eine riesige Baustelle, noch beherrschen die Bagger, Lastwagen und Kräne das Gelände. Im Herzstück der Weltausstellung allerdings, dem Deutschen Pavillon, nehmen die Dinge langsam Gestalt an. Alle 16 Bundesländer werden mit einem Ausstellungsstück vertreten sein. Kürzlich enthüllte Baden-Württemberg sein Exponat: eine Nachbildung des ersten Automobils, des Patent-Motorwagens von Carl Benz, der 1880 entwickelt worden ist.

Allmählich wird auch klar, was die Besucher im Deutschen Pavillon erwartet. In einem Teil der riesigen Halle, die durch ihre gebogenen Glas-Außenwände auffällt, sind mehrere zehn Meter hohe Stein-Köpfe aufgestellt - sie sollen bedeutende Deutsche darstellen. Wer sich dahinter verbirgt, ist noch geheim. Die Veranstalter haben schwarze Tücher vor die Gesichter gehängt, sodass niemand die Köpfe identifizieren kann. Außerdem gibt es einen Raum mit riesigen Kino-Leinwänden in jeder Himmelsrichtung. Hier sollen Filme gezeigt werden. Neben einem Theatersaal steht dann der "Baum des Wissens". Auf kleinen Plateaus stellt jedes Bundesland eine Besonderheit heraus, darüber sind Video-Leinwände aufgebaut, außerdem dreht sich ein mit Bildschirmen behangener Kran.

Die Bayern haben, getreu dem Motto "Top of Germany", einen Teil der Zugspitze aufgestellt. Aus Sachsen kommt der "gläserne Mensch" - entliehen aus dem Hygienemuseum in Dresden. Die Schleswig-Holsteiner liefern ein altes Wikinger-Schiff, und Niedersachsen wird einen VW-Käfer aufbieten. Berlin hat ein Stück der Berliner Mauer wieder aufgebaut - allerdings still und heimlich, ganz ohne öffentliche Begleitmusik. Kommende Woche soll die "Luther-Kanzel" aus Wittenbergs Stadtkirche nach Hannover transportiert werden. Wie die Landesregierung am Mittwoch in Magdeburg mitteilte, wird die Kanzel dort als Symbol für das Land Sachsen-Anhalt im Deutschen Pavillon aufgestellt.

Zu den ersten Exponaten gehört seit Beginn dieser Woche die Nachbildung des Patent-Motorwagens von Carl Benz. Ein solches Gerät sei bereits auf den Weltausstellungen 1889 und 1890 in Paris ausgestellt worden, berichtet der baden-württembergische Wirtschafts-Staatssekretär Horst Mehrländer. Es stehe für die "geistige Mobilität des Landes der Erfinder und Tüftler". Zum diesjährigen Motto der Expo "Mensch, Natur, Technik" passe das Ausstellungsstück ideal.

Der Deutsche Pavillon soll eine der Hauptattraktionen auf der am 1. Juni startenden Weltausstellung sein. Für dieses Gebäude, seine Inneneinrichtung und seine Unterhaltung während der Expo müssen 230 Millionen Mark aufgewandt werden, erläuterte Prof. Claus Groth, Geschäftsführer der Trägergesellschaft Deutscher Pavillon. Den Löwenanteil trägt der Bund, die Länder beteiligen sich ebenfalls - Baden-Württemberg mit acht Millionen Mark. Was nach der Expo aus dem Haus wird, ist ungewiss - im Gespräch ist der Aufbau eines Technikmuseums. Die Bundesländer und der Bund sind lediglich Mieter des Gebäudes, Eigentümer ist der Investor Josef Wund aus Friedrichshafen am Bodensee. In seiner Verantwortung liegt es, die Nachnutzung für das Gebäude zu organisieren.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false