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Die türkische Armee fährt schon lange in Deutschland hergestellte Panzer vom Typ Leopard.

© dpa

Deutschland unter Top 3: Forschungsbericht: Waffenhandel boomt weltweit

Das Geschäft mit den Rüstungsgütern läuft prächtig - besonders für die USA, Russland und Deutschland. Die meisten Exporte gehen nach Asien, berichtet das Forschungsinstitut Sipri. Syrien hat dank Russland sein Waffenarsenal fast versechsfacht.

Der Handel mit konventionellen Waffen hat in den vergangenen Jahren weltweit stark zugenommen, hieß es in einem am Montag veröffentlichten Bericht des in Stockholm ansässigen Friedensforschungsinstituts Sipri. Größter Waffenexporteur sind nach wie vor die USA, gefolgt von Russland. Deutschland liegt auf Platz drei. Die fünf größten Waffenimporteure seien in Asien ansässig.

Im Untersuchungszeitraum von 2007 bis 2011 wurden dem Bericht zufolge 44 Prozent der weltweiten Waffenimporte in Asien und Ozeanien registriert. Weit abgeschlagen folgten Europa mit 19 Prozent, der Mittlere Osten mit 17 Prozent, Amerika mit elf Prozent und Afrika mit neun Prozent. Insgesamt nahm der Waffenhandel laut Sipri im Vergleich zum vorherigen Untersuchungszeitraum von 2002 bis 2006 weltweit um 24 Prozent zu.

Größter Waffenimporteur ist den Angaben zufolge Indien mit zehn Prozent, gefolgt von Südkorea mit sechs Prozent, Pakistan und China mit jeweils fünf Prozent und Singapur mit vier Prozent. Mit 30 Prozent werden die meisten Waffen aus den USA exportiert, die Ausfuhren aus Russland liegen bei 24 Prozent. Auch Deutschland zählt mit neun Prozent zu den großen Waffenexporteuren, Frankreich und Großbritannien liefern acht beziehungsweise vier Prozent aller Waffen.

Mit einem Anstieg um 580 Prozent steigerte vor allem Syrien die Waffenimporte seit dem Jahr 2002 deutlich, der Anstieg entspricht knapp einer Versechsfachung. 72 Prozent der syrischen Waffen kämen aus Russland, das die syrische Regierung trotz des amerikanischen und europäischen Waffenembargos weiter mit Waffen beliefere, hieß es in dem Bericht .

Unter anderem versorgte Moskau das Regime in Damaskus von 2007 bis 2011 mit Flugabwehrsystemen und Seezielflugkörpern, die für die Streitkräfte des Landes keinen unmittelbaren Nutzen im Kampf gegen die Rebellen haben. Allerdings hätten sie die Möglichkeiten Syriens erhöht, sich gegen eine militärische Intervention von außen zur Wehr zu setzen, sagte der Sipri-Forscher Pieter Wezeman. Syrien hat noch ausstehende Bestellungen von 25 russischen MIG-29-Kampfflugzeugen. Ende 2011 unterzeichnete es zudem ein Abkommen über die Lieferung von 36 Yak-130-Leichtkampfflugzeugen mit Russland. Allerdings sei unklar, wann diese geliefert werden sollten und ob Syrien überhaupt dafür bezahlen könne, sagte Wezeman. „Sollten die Kampfflugzeuge allerdings geliefert werden, würden sie die militärischen Möglichkeiten Syriens zum Angriff auf Positionen der Rebellen erhöhen, wenn sich der Konflikt ähnlich wie jener in Libyen entwickelt.“ Neben Russland lieferten auch Weißrussland und der Iran Waffen an Syrien.

Auch in Venezuela war seither ein Anstieg von 555 Prozent zu beobachten. Sipri zufolge hatte der Arabische Frühling indes nur eine geringe Auswirkung auf den internationalen Waffenhandel. (AFP/dapd)

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