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Politik: Die Gewerkschaften - wie rasch man doch von kräftigen Tönen zu gedämpften Äußerungen kommt... (Kommentar)

Vor dem Rentengipfel haben die Gewerkschafter noch kampfkräftig getönt. Nach vierstündiger Klausur mit den SPD-Genossen klangen ihre Äußerungen schon wesentlich gedämpfter.

Vor dem Rentengipfel haben die Gewerkschafter noch kampfkräftig getönt. Nach vierstündiger Klausur mit den SPD-Genossen klangen ihre Äußerungen schon wesentlich gedämpfter. An die markanten Sprüche des Wochenendes mochte niemand mehr so recht anknüpfen. Es ist eben keine gute Idee, bei öffentlichen Auseinandersetzungen an der Rhetorik wahlkämpfender Oppositionsparteien Maß zu nehmen. Auch werden die Gewerkschaftsbosse nicht ernsthaft erwarten, dass eine verantwortlich handelnde Bundesregierung ihre für notwendig erkannten Großreformen beim ersten Protestgeschrei auf Marktplätzen und in Bierzelten wieder fallen lässt. Zur neuerlichen Mäßigung der Arbeitnehmervertreter dürfte auch eine weitere einfache Güterabwägung beigetragen haben. Wenn sie sich nämlich zusammen mit Union und Liberalen an der Inflationsfrage festbeißen und das rot-grüne Rentenprojekt letztendlich an einem solchen populistischen Erpressungsmanöver scheitern sollte, gehen auch zwei ihrer sozialpolitische Herzensanliegen mit den Bach hinunter: die Grundsicherung für alle Betagten und die Senkung der Lohnnebenkosten sind unverzichtbare Instrumente im Kampf gegen die Massenarbeitslosigkeit.

M.G.

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