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Politik: Die Häftlinge halten noch 72 Beamte als Geiseln fest - Ein Ende der Unruhen ist bislang nicht in Sicht

Drei Tage nach Beginn der Meuterei linksgerichteter Häftlinge in mehreren türkischen Gefängnissen ist die Lage weiter gespannt. Die Häftlinge hielten am Dienstag noch 72 Vollzugsbeamte als Geiseln fest, berichtete der private türkische Fernsehsender NTV.

Drei Tage nach Beginn der Meuterei linksgerichteter Häftlinge in mehreren türkischen Gefängnissen ist die Lage weiter gespannt. Die Häftlinge hielten am Dienstag noch 72 Vollzugsbeamte als Geiseln fest, berichtete der private türkische Fernsehsender NTV. Ein Ende der Unruhen unter anderem in Istanbul, Bartin, Canakkale, Bergama, Gebze und Aydin ist nicht in Sicht. In Canakkale stürmten die Häftlinge das Büro des Gefängnis-Direktors. Die Sicherheitskräfte rund um die Haftanstalt wurden daraufhin verstärkt. In Istanbul nahm die Polizei unterdessen 80 Menschen bei einer Aktion des türkischen Menschenrechtsvereins (IHD) im Touristenviertel Sultanahmet fest.

Justizminister Türk besuchte am Dienstag das Ulucanlar-Gefängnis in Ankara, in dem die Unruhen am Sonntag ausgebrochen waren. Nach eineinhalb Stunden verließ der Minister die Haftanstalt, ohne jedoch eine Erklärung abzugeben. In Ankara hat die Polizei seit Sonntagnachmittag die Lage unter Kontrolle. Bei der Revolte im Ulucanlar-Gefängnis sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Unterschiedlichen Berichten zufolge sollen bei den Zusammenstößen zwischen zehn und zwölf Häftlinge ums Leben gekommen sein, 28 Menschen wurden verletzt. Anwälte durften Medienberichten zufolge nicht die Autopsie der getöteten Häftlinge verfolgen.

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