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Politik: Die Sportschau will als Erste ran

Von Markus Ehrenberg und Joachim Huber Die ARD zeigt sich zuversichtlich, Sat 1 die Bundesliga abjagen zu können. „Wir stehen bereit“, sagt ARD-Sportkoordinator Hagen Boßdorf.

Von Markus Ehrenberg

und Joachim Huber

Die ARD zeigt sich zuversichtlich, Sat 1 die Bundesliga abjagen zu können. „Wir stehen bereit“, sagt ARD-Sportkoordinator Hagen Boßdorf. Sollte der öffentlich-rechtliche Sender den Zuschlag bekommen, „wird die Sportschau am 10. August über alle Spiele, alle Tore berichten“. Die alte „Sportschau“ würde neu belebt – jeden Samstag mit Fußball ab 18 Uhr. Boßdorf denkt an die Gründung einer „eigenen ARD-Fußballredaktion in München, Köln oder Hamburg“. Der Moderator stünde schon fest: Gerhard Delling.

Am Freitag entscheidet die Deutsche Fußball Liga (DFL) über das Projekt. Dem Zusammenschluss der Profivereine liegen zwei Angebote vor. Die Nervosität bei den Sendern steigt – insbesondere bei der ARD. Das Modell des Filmhändlers Kloiber sieht folgendes vor: Der Spieltag am Samstag mit sieben Spielen wird in der „Sportschau“ um 18 Uhr zusammengefasst; damit hätte die ARD die ersten Bilder von der Bundesliga im frei empfangbaren Fernsehen. Sat 1, das in der vergangenen Saison alle Spiele bei „Ran“ zeigte, soll sich mit Berichten über die beiden Partien am Sonntag begnügen. Für die Live-Übertragungen wäre auf jeden Fall der Bezahlsender Premiere zuständig.

Wenn es nur nach der Höhe der Angebote gehen würde, wäre die Vergabe bereits entschieden. Kloiber bietet 320 Millionen Euro pro Saison und 1,3 Milliarden für vier Spielzeiten. Kloiber hat zudem Erfahrung beim Deal mit Fernsehrechten: Einst versorgte er den Privatsender tm 3 mit den Übertragungsrechten an der Champions League. Kloibers Konkurrent, die insolvente Kirch-Media, bietet dagegen nur 300 Millionen je Saison.

Doch der Vorstand der Deutschen Fußball-Liga prüft die Angebote in ihrer Gesamtheit. Sprecher Tom Bender sagte dem Tagesspiegel, dass der Verband „keine Geldentscheidung“ treffen werde. Kloiber bietet Bankbürgschaften, einen Vierjahresvertrag und hat Abnehmer für die Free-TV- und Internet-Rechte gefunden. Das sind sichere Kunden. Was er nicht hat, ist ein Interessent beim Pay-TV. Denn das einzige deutsche Bezahlfernsehen, Premiere, sieht sich in einer „unauflösbaren Bietergemeinschaft“ mit Kirch-Media, sagt Premiere-Chef Georg Kofler. Zu Kirch-Media gehört auch Sat 1. Das spricht für den Privatsender.

Aber es spricht auch gegen ihn. Denn Kirch-Media befindet sich mitten im Insolvenzverfahren. Das mindert die Attraktivität. Niemand weiß genau, wem Sat 1 demnächst gehören wird, und womit sich der Sender dann profilieren will.

Das Finale zwischen ARD und Sat 1 wird also spannend. Am Freitag um 16 Uhr entscheidet sich alles.

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