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Politik: …die Wahl näher rückt (1)

Einmal werden wir noch wach, und dann an die Urnen. Vorher aber noch schnell ein paar Wahlempfehlungen.

Einmal werden wir noch wach, und dann an die Urnen. Vorher aber noch schnell ein paar Wahlempfehlungen. Für Angela Merkel votiert: Uschi Disl, das ist eine junge Frau, die im Winter gerne auf Skiern in den Wald läuft, dort mit dem Schießgewehr knallt und dann wieder wegläuft. Des Weiteren: Gunda NiemannStirnemann, was insofern verwundert, da Frauen mit Doppelnamen eher bei den Grünen und allenfalls bei der FDP zu suchen sind. Außer, sie sind Eisschnellläuferinnen mit Doppelnamen. Aus dem Sport seien auf der Merkel-Seite noch Berti Vogts erwähnt und Peter Neururer, auch der ein nicht erfolgreicher Fußballtrainer.

Für Schröder schalten unter anderen Anzeigen: Senta Berger, Gutmensch, Klaus Meine, Gutmensch, Robert Atzorn, Gutmensch, Dietmar Schönherr, Gutmensch, und last but not least Wim Wenders, überwiegend Gutmensch. Noch nicht in den Unterschriftenlisten entdeckt, aber vielleicht auch nur übersehen: Peter Maffay und Wolfgang Niedecken, zwei, die das Gutmenschentum hier zu Lande wesentlich weiterentwickelt haben.

Grob überschlagen kann man sagen, dass die mehr oder minder durchschlagskräftigen Sportskanonen konservative Besitzstandswahrer sind. Wohingegen unsere Kulturgrößen, Sänger, Schauspielerinnen, wenig Sinn für Veränderung haben. Eine Ausnahme bildet Jenny Elvers-Elbertzhagen. Aber die ist vielleicht mehr Heidekönigin denn Schauspielerin.

Bilanzierend ist festzuhalten, dass die Konservativen nur Geld für eine Seite Anzeige in der FAZ hatten, die Gutmenschen, auf deren Seite Iris Berben, Hannelore Elsner und Ottfried Fischer nicht unerwähnt bleiben sollen, indes für eine Doppelseite. Benjamin Lebert, der junge Schriftsteller, hat auch unterzeichnet. Ist der überhaupt schon wahlberechtigt?

Wahlempfehlungen werden aber stark überschätzt. Kein Mensch sagt doch, „ha, die Sportler, die kriegen so viel Geld, die reden sich leicht, die können sich 18 Prozent Mehrwertsteuer leisten“. Oder: „Geh’ mir weg mit den Scorpions, die kann ich nicht mehr hören, da höre ich doch lieber Heino und Roberto Blanco und wähle Merkel.“ Oder umgekehrt: „Mensch, der Berti, Super-Berti, ich mach’ es genau wie der.“ Super-Berti, so redet doch niemand. Man sagt doch eher, „da schau an, wählen kann er also auch nicht“. Man kann sich auch nicht vorstellen, dass alle Dicken Schröder wählen, nur weil Ottfried Fischer Schröder empfiehlt. Und jetzt noch einmal drüber schlafen. Dann aber an die Urnen.uem

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