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Politik: Dritte Frau im höchsten US-Gericht

Elena Kagan ist Obamas Wunschkandidatin

Washington - Erstmals seit fast 40 Jahren zieht mit der liberalen früheren Harvard-Professorin Elena Kagan wieder jemand ohne Berufserfahrung als Richter in das höchste Gericht der USA ein. Der US-Senat stimmte der Nominierung der Wunschkandidatin von Präsident Barack Obama für den Supreme Court am Donnerstag erwartungsgemäß zu. Anders als frühere Bewerber hat die Juristin keine Kontroverse ausgelöst. Die 50-Jährige gilt als Konsens-Kandidatin. Allerdings ist sie kaum bekannt.

So wünschten sich weniger als die Hälfte der Amerikaner einer Umfrage zufolge die Bestätigung Kagans zur Richterin auf Lebenszeit im Supreme Court. „Man kann sagen, dass die meisten Amerikaner nicht besonders viel über sie wissen“, sagte der Chef der Republikaner im Senat, Mitch McConnell.

Obama hat sich für die Nominierung Kagans entschieden, auch weil ihn viele seiner Parteikollegen gedrängt haben, einen Experten mit einer breiteren Berufserfahrung als nur dem Richterdienst in das Gericht zu holen. Der Politikbetrieb ist der unverheirateten, kinderlosen Juristin vertraut, nicht zuletzt aus ihrer Zeit als Regierungsberaterin unter Präsident Bill Clinton von 1995 bis 2000. Den Supreme Court kennt Kagan: Zuletzt war sie dort Vertreterin der US-Regierung.

Kagan tritt die Nachfolge des liberalen Richters John Paul Stevens an, der in den Ruhestand geht. Im Kräfteverhältnis des neunköpfigen Gremiums wird sich deshalb also nichts ändern. Fünf konservative Richter haben dort eine Mehrheit, vier gelten als liberal. Kagan ist erst die vierte Frau überhaupt, die den Sprung auf den Richtersessel im Supreme Court schafft. Sie trifft auf zwei Kolleginnen, Ruth Bader Ginsburg und Sonia Sotomayor. James Vicini/Thomas Ferraro (rtr)

James Vicini, Thomas Ferraro (rtr)

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