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Politik: Ein Saal, der Geschichte schreibt

Angela Merkel kennt den Tagungsraum schon. Vor zweieinhalb Jahren, also ziemlich zu Beginn ihrer Amtszeit, hielt die Bundeskanzlerin in der mit mehr als 150 Säulen gesäumten Halle des Nationalen Architekturmuseums in Washington eine Rede.

Angela Merkel kennt den Tagungsraum schon. Vor zweieinhalb Jahren, also ziemlich zu Beginn ihrer Amtszeit, hielt die Bundeskanzlerin in der mit mehr als 150 Säulen gesäumten Halle des Nationalen Architekturmuseums in Washington eine Rede. Anlass war die 100- Jahr-Feier des American Jewish Committee, der einflussreichsten jüdischen Organisation der USA.

Merkel unterstrich das Existenzrecht Israels und die Verantwortung der Deutschen in dieser Frage. Es gab Applaus, aber das überschwänglichste Lob kam von George W. Bush: „Ich kann Ihnen versichern: wir haben einen starken Verbündeten in Angela Merkel“, rief er begeistert in den Saal. Ursprünglich hatte Gerhard Schröder sprechen sollen, aber der war vorzeitig abgewählt worden.

Der prächtige, 15 Stockwerke hohe Saal ist einer der repräsentativsten Orte der US-Hauptstadt und bietet genug Platz für die rund 100 Teilnehmer. Das Ende des 19. Jahrhundert errichtete Gebäude orientiert sich in seiner Bauweise an zwei italienischen Palästen aus dem 16. Jahrhundert. Es war ursprünglich die Zentrale der US-Pensionskasse, wurde aber von Anfang an auch bei großen gesellschaftlichen Anlässen genutzt.

Einer Reihe von Behörden diente der Backsteinbau bis in die 1960er Jahre als Sitz, bis von der einstigen Pracht nicht mehr viel zu sehen war. Die US-Regierung erwog sogar den Abriss, scheiterte aber am Widerstand von Denkmalschützern und Historikern. In jahrelangen Renovierungsarbeiten wurde das Gebäude dann wiederhergestellt – und auch insofern passt es gut als Ort zur Rettung des globalen Finanzsystems. mod

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