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Eltern sollen Ihre Auszeit vom Beruf künftig flexibler einsetzen können.

© dpa

Familienpolitik: Elternzeit soll flexibler werden

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat den 8. Familienbericht präsentiert. Sie will eine flexiblere Elternzeit - und auch eine "Großelternzeit". Die CDU-Fraktion warnt vor einer zu großen Last für Arbeitgeber

Berufstätige Eltern sollen sich die Zeit mit ihren Kindern zukünftig besser einteilen können. Familienministerin Kristina Schröder will dazu die Elternzeit flexibler gestalten. Wie genau, das erläuterte die Ministerin bei der Vorstellung des achten Familienberichts mit dem Titel „Zeit für Familien“.

Bislang haben Eltern direkt nach der Geburt eines Kindes Anspruch darauf, drei Jahre von der Arbeit freigestellt zu werden. Zwölf Monate davon sind auch auf einen späteren Zeitpunkt bis zum Ende des achten Lebensjahres übertragbar. Das will Schröder nun variabler gestalten: Künftig sollen Eltern bis zu 24 Monate der Elternzeit flexibel einsetzen können. Dies soll bis zum 15. Geburtstag des Kindes möglich sein. Eine Verkürzung der maximal dreijährigen Elternzeit schloss Schröder aus. Eltern, die während der Elternzeit arbeiten, sollten zudem mehr Mitspracherecht bei der konkreten Ausgestaltung der Arbeitszeit bekommen. Die Ministerin kündigte außerdem an, dass auch Großeltern künftig leichter eine Auszeit vom Beruf nehmen können, um ihre Enkelkinder zu betreuen. Zudem will Schröder Barrieren für haushaltsnahe Dienstleistungen, zu denen unter anderen Tätigkeiten in der Hausarbeit und kleinere Reparaturarbeiten zählen, abbauen. Dafür sollen mehr Fachkräfte ausgebildet werden.

Die Unionsfraktion warnte vor einer Flexibilisierung der Elternzeit zulasten der Arbeitgeber. Für Unternehmen möglicherweise entstehende Mehrbelastungen müssten im Blick behalten werden, sagte die familienpolitische Sprecherin der Fraktion, Dorothee Bär (CSU). Die FDP zeigte sich im Gegensatz zu Schröder auch offen für eine Verkürzung der Elternzeit von drei auf zwei Jahre. Dies sei aber nur sinnvoll, wenn den Familien eine entlastende Infrastruktur zur Seite stehe.

Caritas-Präsident Peter Neher forderte mehr Betreuungsangebote. Auch die SPD-Parteivize Manuela Schwesig wünschte sich vom Bund mehr Investitionen für den Ausbau der Ganztagskitas und -schulen. Schröder habe dabei kein Konzept und erweise sich als „Totalausfall“, kritisierte die Sozialministerin von Mecklenburg-Vorpommern. Der Deutsche Familienverband forderte einen Rechtsanspruch von Familien auf Teilzeitarbeit auch jenseits der Elternzeit. „Die Erziehungsaufgabe der Eltern hört nicht schlagartig mit dem dritten Geburtstag auf“, sagte Verbandspräsident Klaus Zeh. (dapd)

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