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Politik: Empörung über Renteninfo

Experte Miegel: Die Prognosen sind völlig unhaltbar

Berlin (asi/fw). Koalitionspolitiker und Experten haben am Dienstag die gegenwärtige Praxis der Renteninformationen heftig kritisiert. Der Experte Meinhard Miegel vom Institut für Wirtschaft und Gesellschaft sagte dem Tagesspiegel, die Renteninformationen seien „völlig unseriös“. Die angenommene Mindeststeigerung der Renten von 1,5 Prozent sei „völlig unhaltbar“. Die GrünenFraktions-Vize Thea Dückert sagte dem Tagesspiegel: „Offensichtlich ist hier eine Nachbesserung notwendig.“ Der Tagesspiegel hatte berichtet, dass die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) die von ihr verschickten Renteninformationen wegen möglicherweise zu optimistischen Prognosen selbst für „unvollständig“ hält.

Dückert forderte, die Bescheide müssten transparent und verständlich sein und deutlich auf die Rentenlücke hinweisen. Es müsse auf den Bescheiden klar gekennzeichnet sein, dass es notwendig sei, privat vorzusorgen. Noch weiter gehen die Forderung der jungen Grünen-Abgeordneten Anna Lührmann. „Im Herbst“, sagte sie dem Tagesspiegel, „müssen die Informationen grundlegend verändert werden“. Den Versicherten müsse eine „konkrete Empfehlung“ gegeben werden, in welchem Umfang sie privat vorsorgen müssten.

Miegel forderte: „In dem Bescheid müssen reale und keine nominalen Zahlen stehen.“ Das Schreiben müsse darüber informieren, dass die Kaufkraft der Rentner in den vergangenen 23 Jahren gleich geblieben und es wahrscheinlich sei, dass diese in den kommenden Jahren sinken werde. Er schlägt für die Berechnung einen prognostizierten Anstieg von 0,7 bis einem Prozent pro Jahr vor – mit dem klaren Hinweis, dass dieses Niveau auch nicht erreicht werden könnte.

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