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Politik: Entwicklung mit Tendenz

Die Ausgaben steigen, die Einnahmen auch – und das Defizit der Gesetzlichen Krankenversicherung wird immer größer

Die Gesundheit ist ein kostbares Gut. Und ein teures dazu. 142,6 Milliarden Euro hat die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) im letzten Jahr ausgegeben, knapp drei Milliarden mehr, als sie eingenommen hat. Nicht zuletzt dieses Defizit hat den Handlungsdruck auf die Politik erhöht. Denn eine Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben ist seit der deutschen Einheit die Ausnahme. Dabei bezahlen die Mitglieder der GKV – auch wegen des medizinischen Fortschritts – immer mehr. 1990 betrugen die Einnahmen je Mitglied 1833 Euro, im Jahr 2002 waren es schon 2740 Euro je Versicherten. Fast ein Drittel der Einnahmen werden in Krankenhäusern wieder ausgegeben. Auf Platz zwei folgt mit 23,4 Milliarden Euro der Aufwand für Arzneimittel, dicht gefolgt von den Kosten für ärztliche Behandlung mit 22,4 Milliarden Euro. Die Verwaltung kostet mit rund acht Milliarden Euro genauso viel wie die zahnärztliche Behandlung (ohne Zahnersatz).

Dabei sind die Pflichtversicherten in der GKV (ohne Rentner) in den letzten 20 Jahren immer gesünder geworden. Betrug der Krankenstand zu Beginn der 70er Jahre etwa 5,5 Prozent, ist er bis heute auf etwas mehr als vier Prozent gesunken.

Das von Kanzler Schröder zur Disposition gestellte Krankengeld schlägt mit 148 Euro pro Mitglied auf der Ausgabenseite zu Buche. Das heißt: Müssten sich alle Versicherten privat für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall absichern, müsste im Durchschnitt mindestens diese Summe pro Jahr aufgebracht werden. Gesundheitsministerin Schmidt rechnet bei einer Zusatzversicherung in der GKV mit einer Mehrbelastung von maximal 15,30 Euro monatlich. lha

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