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Politik: Er war die Galionsfigur der deutsch-tschechischen Versöhnung

Der Erzabt der Prager Benediktinerabtei Brevnov, Anastas Opasek, ist am Dienstag 86-jährig verstorben. Er war zugleich der am längsten amtierende Benediktinerabt der Welt.

Der Erzabt der Prager Benediktinerabtei Brevnov, Anastas Opasek, ist am Dienstag 86-jährig verstorben. Er war zugleich der am längsten amtierende Benediktinerabt der Welt. Opasek galt als ein Symbol des tschechischen katholischen Widerstands gegen die KP-Diktatur und als eine Galionsfigur der Versöhnung zwischen Deutschen und Tschechen. 1913 als Sohn tschechischer Eltern in Wien geboren, trat Opasek 1932 in das Kloster Brevnov ein. Dort wurde er 1947 mit 34 Jahren zum jüngsten Benediktinerabt seiner Zeit gewählt. Nach dem kommunistischen Putsch in der Tschechoslowakei wurde Opasek verhaftet und 1950 in einem Schauprozess als "Agent des Vatikan" zum Tode verurteilt. 1960 wurde er begnadigt, musste sich seinen Lebensunterhalt aber als Arbeiter verdienen. Nach dem Sowjet-Einmarsch in Prag im August 1968 setzte sich Opasek in das bayerische Kloster Rohr ab. Von dort aus kämpfte er gegen die kommunistische Unterdrückung in seiner Heimat und gründete das "Opus bonum" als Versöhnungswerk zwischen Deutschen und Tschechen. Nach der Wende kehrte der Ordensmann in seine Heimat zurück und übernahm wieder die Abtei Brevnov. Seit seiner Gefängniszeit war Opasek mit dem heutigen tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Havel befreundet.

KNA, loe

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