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Politik: Ermittler: NSU wollte auch Staat vorführen Tatorte immer näher

an Polizeidienststellen.

Stuttgart - Die rechte Terror-Zelle NSU wollte nach Ansicht des Stuttgarter Generalstaatsanwalts Klaus Pflieger mit ihren Morden auch den Staat lächerlich machen. So seien die von dem Trio ausgewählten Tatorte immer näher an Polizeidienststellen herangerückt, erläuterte er. Die mutmaßlichen Rechtsterroristen hätten dies bewusst geplant, „um dem Staat zu zeigen, dass er sich nicht wehren kann“. Der Mordanschlag auf die Polizistin Michele Kiesewetter in Heilbronn im April 2007 habe den Behörden vorführen sollen, dass selbst die eigenen Beamten nicht sicher sein könnten, sagte der Generalstaatsanwalt. Dieses Erklärungsmuster bilde die Klammer um die Morde an neun Kleinunternehmern türkischer und griechischer Herkunft und an der Polizistin.

Der NSU soll für neun Morde an Geschäftsleuten türkischer und griechischer Herkunft, dem Mord an einer Polizistin in Heilbronn 2007 und zwei Bombenanschläge in Köln verantwortlich sein, bei denen mehr als 20 Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden. Zudem werden 15 Banküberfälle der Gruppe zugerechnet. Darüber hinaus lautet die Anklage auch auf Mordversuch – wegen der Brandstiftung in der letzten Wohnung des NSU-Trios in Zwickau. dpa

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