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Politik: …es einen neuen Kandidaten gibt

Heute: 2. Juni.

Heute: 2. Juni. Am 2. Juni 1967 wurde in Berlin, in der Nähe der Deutschen Oper, der Student Benno Ohnesorg… diese berühmten Schüsse, nicht wahr. In gewisser Weise hat an jenem 2. Juni das begonnen, was man mit der Sammelbezeichnung „Achtundsechzig“ beschreibt und was, nach der Ansicht fast aller Kommentatoren, am 18. September 2005 zu Ende gehen wird, falls es nicht Frösche regnet oder so was.

67 bis 05. „Achtundsechzig" wird, aller Voraussicht nach, genau 38 Jahre, drei Monate und 16 Tage gedauert haben, vom Beginn des Marsches durch die Institutionen bis zum Ende des Ausmarsches aus der Regierung. Es gab, in der deutschen Geschichte, überhaupt nur eine einzige Ära, die weder länger noch kürzer, sondern etwa genauso lange gedauert hat, nämlich die Regierungszeit von Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa, 1152 bis 1190.

Friedrich B. wuchs, wie Joschka Fischer, in Schwaben auf und hatte, wie dieser, einen Hang zu jüngeren Gefährtinnen. In zweiter Ehe erwählte er die extrem stark minderjährige Beatrix von Burgund. Er musste, um Kaiser zu werden, zuerst einmal den eigentlichen Thronfolger austricksen, wobei er nicht immer ganz sauber vorgegangen sein soll. Barbarossa war vom Typ her charmantcharismatisch. Er stieß einige Strukturreformen an, zum Beispiel führte er als allererster Reichssteuern ein, weil die Kassen leer waren, und eine Berufsarmee, um überall auf der Welt schnell intervenieren zu können. Nach Ansicht der Historiker gingen die Reformen nicht weit genug. Barbarossa habe die Probleme nicht gelöst, sondern mit Hilfe seines Charmes übertüncht. Als der Charme nichts mehr half, ging er auf Kreuzzug gegen die Muslime, die ständig Terror machten. Eines Tages war ihm heiß. Er badete im Fluss Seleph. Er ertrank, weil er vergessen hatte, vorm Baden die Rüstung auszuziehen. Um den Kaiser zu konservieren, wurde er komplett in Essig eingelegt wie eine Gurke. Auch diese Maßnahme war letztlich ein politischer Misserfolg. Weil der Gurkenkaiser auseinander fiel, musste sein Fleisch in Antiocha beigesetzt werden, die Knochen in Tyros und die Eingeweide in Tarsos. Peinlicher kann eine Ära nicht enden, als dass du vor allen Leuten deine Eingeweide verlierst. Trotzdem wurde er zur Legende!

Angeblich sitzt Barbarossa bis heute im Kyffhäusergebirge und wartet darauf, dass Deutschland ihn wieder braucht. 18. September: Er ist bereit. mrt

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