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Politik: „Es gab DDR-Killer“

Zeuge belastet mutmaßlichen Auftragsmörder

Berlin/München Bei den Ermittlungen gegen einen vermeintlichen ehemaligen Stasi-Auftragsmörder gibt es nach „Focus“- Informationen einen neuen Belastungszeugen. Das Magazin berichtet in seiner neusten Ausgabe von einem früheren Stasi-Offizier, der den Beschuldigten in einem geheimen Ausbildungslager im brandenburgischen Briesen kennen gelernt haben soll. Der Zeuge habe demzufolge bestätigt, dass der Beschuldigte zu einer auf Liquidierung, Entführung und Sabotage gedrillten Sondereinheit gehört habe.

Im vergangenen Herbst war ein 53-jähriger Berliner verhaftet worden, weil er Mitglied eines „Killerkommandos“ des DDR-Regimes gewesen sein soll. Ihm wird vorgeworfen, zwischen 1976 und 1987 insgesamt 25 Menschen ermordet zu haben. Der gelernte Klempner hatte bislang energisch bestritten, jemals für eine solche Sondereinheit gearbeitet zu haben. Im Dezember hatte der Bundesgerichtshof den Haftbefehl gegen ihn aufgehoben, weil die Vorwürfe nicht nachzuweisen seien. Der Tatverdacht bestehe aber fort.

Der Sprecher der Birthler-Behörde, Christian Booß, betonte am Samstag, es habe in der DDR zweifellos derartige Spezialkommandos gegeben. Damit widersprach er dem früheren Staats- und Parteichef Egon Krenz. Dieser hatte kürzlich erklärt, er wisse „aus eigener Erfahrung“, dass die DDR keine derartigen Einheiten beschäftigt habe.ddp/dpa

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