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Politik: Es zieht ihn wieder hin

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Da kommt die Karawane, voran mit 15 weißen Mäusen, dann die schwarze Limousine mit dem Wappen. Der Präsident – vorbei.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Da kommt die Karawane, voran mit 15 weißen Mäusen, dann die schwarze Limousine mit dem Wappen. Der Präsident – vorbei. Keine Begegnung mit der Masse, ein Winken nur von Ferne, vom Dach der Landesvertretung Rheinland-Pfalz. Gegenüber dunkle Gestalten, auf dem Adlon, die mit Ferngläsern die Umgebung beobachten. Da ist es auch geraten, von Ferne zu winken, als Zeichen für lautere Absichten. Zurückgewunken hat keiner, auch der Präsident nicht.

Dabei mag er die Menschen, die einfachen. Gut, zu denen zählen Journalisten vielleicht nicht unbedingt. Aber die Berliner. Die Mehrheit hätte den Präsidenten doch mindestens genauso gerne gesehen wie er sie. Und „working the crowd“, mit den Menschen am Wegesrand reden, ihnen das Gefühl von Nähe vermitteln, auf sie zugehen – in dieser Fähigkeit ähnelt George Bush seinem Vorgänger Bill Clinton.

Jetzt will er wiederkommen, hat „Dubbya“ gesagt, will fischen (in der Spree?) und mit Gerhard Schröder dann die Stadt ansehen. Das wird allerdings erst gehen, wenn er nicht mehr im Amt ist, weil bis dahin jede Stadt für ihn eine Allee hinter getönten, schusssicheren Scheiben bleiben wird. Und es wird auch länger dauern, denn beide, Bush und Schröder, wollen doch noch einmal gewählt werden.

Da rollt sie wieder, die Karawane, zurück und vorbei. Über dem Regierungsviertel steht ein dunkler Hubschrauber, beobachtend, in der Sonne blinzeln die Rotoren. In der Landesvertretung wird gerade fürs Fernsehen über die Bedeutung des Besuchs räsoniert. So viel bleibt von ihm: Bush war in Berlin. Und es zieht ihn hier wieder hin. Immer hin. Stephan-Andreas Casdorff

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