zum Hauptinhalt
Eta-Anschlag

© AFP

Eta-Anschlag: Kleine Bombe explodiert an der Costa del Sol

Neben einer Fußgängerbrücke war die kleine Bombe vergraben, deren Sprengkraft die flanierenden Touristen am Strand unweit von Marbella schocken sollte. Nach Analyse des Sprengsatzes war der Absender klar.

Mit der Explosion einer kleinen Bombe am Strand von Torremolinos an der südspanischen Costa del Sol hat die Eta bereits zum zweiten Mal in neun Tagen in Ferienorten Angst und Schrecken verbreitet. Bei der Detonation des etwa ein Kilo schweren Sprengsatzes in der Nacht zum Dienstag sei lediglich leichter Sachschaden entstanden, teilte Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba mit. Ein 16-jähriger Tourist, der über Benommenheit klagte, sei von Sanitätern des bei Marbella gelegenen Badeortes behandelt worden. An der Urheberschaft der baskischen Untergrundorganisation Eta bestehe nach der Analyse des Sprengstoffes kein Zweifel.

In der Nähe des Tatortes seien ein Rucksack mit einer von der Eta gestohlenen Pistole, Munition, Bombenmaterial und einem gefälschten Militärausweis gefunden worden. Der Sprengsatz war ohne jede Vorwarnung kurz nach Mitternacht in der Nähe der Strandpromenade und eines Hotels mit rund 800 Gästen explodiert. Die Terroristen hatten die Bombe am Pfeiler einer Fußgängerbrücke vergraben. Zum Zeitpunkt des Anschlags flanierten dort noch zahlreiche Menschen. Viele Hotelgäste, unter ihnen zahlreiche Briten, riefen verschreckt in der Rezeption an.

"Mit dem Attentat sollte den Urlaubern bloß Angst gemacht werden", sagte der Bürgermeister des 60.000 Einwohner zählenden Torremolinos, Pedro Fernández Montes. Am Sonntag vor einer Woche hatte die Eta bereits vier Bombenanschläge in Ferienorten an der nordspanischen Atlantikküste verübt. Dabei war trotz einer telefonischen Warnung eine Frau verletzt worden. Bei der Festnahme eines zehnköpfigen Eta-Kommandos waren zwei Tage später Pläne der Organisation für Attentate auf südspanische Touristenziele aufgedeckt worden. Die Eta versucht schon seit 30 Jahren, mit solchen Anschlägen dem spanischen Tourismus zu schaden. (mpr/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false