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EU-Beitrittsverhandlungen: Türkei nimmt Stillstand in Kauf

Im Streit um Zypern nimmt die Türkei auch einen Stillstand der Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union in Kauf.

Istanbul/Athen - "Wenn sie (die Verhandlungen) zum Stehen kommen, dann kommen sie eben zum Stehen", sagte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag in Istanbul. Er bekräftigte, dass die Türkei ihre Häfen und Flughäfen erst dann für zyprische Schiffe und Flugzeuge öffnen werde, wenn die Isolation des türkischen Nordteils der Insel aufgehoben werde.

Der griechische Ministerpräsident Kostas Karamanlis erinnerte am Freitag die Regierung in Ankara daran, dass sie genaue Verpflichtungen gegenüber der EU übernommen habe und sie in die Tat umsetzen müsse. "Wir (in Athen) haben die Türkei in ihrer Bestrebung, EU-Mitglied zu werden, ermutigt und unterstützt. Die Türkei hat jedoch Verpflichtungen übernommen, die sie zu erfüllen hat. Darunter auch das Ankara-Protokoll. Da gibt es nichts, das ungeklärt ist oder missverstanden werden kann", sagte Karamanlis im griechischen Fernsehen aus Brüssel.

Die EU hatte Anfang der Woche davor gewarnt, dass die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei in einer Sackgasse landen könnten, wenn Ankara seinen Verpflichtungen aus dem so genannten Ankara-Protokoll nicht nachkomme. Demnach muss die Türkei ihre Zollunion mit der EU auch auf das von Ankara nicht anerkannte EU-Mitglied Zypern ausweiten. (tso/dpa)

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