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Fahndung: Polizei sucht nach Ronald Schill

Der ehemalige Hamburger Innensenator Ronald Schill ist von der Polizei zur Fahndung ausgeschrieben. Er soll vor einem Ausschuss als Zeuge gehört werden, es gibt aber offenbar keine "ladungsfähige Anschrift".

Hamburg - Der Arbeitsstab des parlamentarischen Untersuchungsausschusses "Geschlossene Unterbringung Feuerbergstraße" will aufklären, ob Minderjährige in einem Heim rechtswidrig mit Psychopharmaka behandelt und ihrer Freiheit beraubt wurden. Dazu solle der ehemalige Hamburger Innensenator Schill, der sich vermutlich in Brasilien aufhält, als Zeuge befragt werden, heißt es in einem Bericht des "Spiegel".

Der umstrittene Ex-Politiker hatte sich aus Deutschland abgesetzt und war zuletzt im September in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro gesehen worden. Weil er in Deutschland unter der Adresse der Ehefrau eines befreundeten Anwalts gemeldet ist, der aber angab, Schill sei "auf Weltreise", ist er jetzt laut "Spiegel" zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben.

Der Ausschussvorsitzende Manfred Jäger (CDU) hatte bereits im Mai dem Arbeitsstab des Ausschusses den Auftrag erteilt, "alle Möglichkeiten zu eruieren, um an eine ladungsfähige Anschrift von Herrn Schill zu kommen". Der Arbeitsstab schaltete damals nach einem Bericht des "Hamburger Abendblatts" bei der Suche nach Schill sogar den deutschen Generalkonsul in Rio ein, allerdings ohne Erfolg. Der ehemalige Richter und Parteigründer Schill hatte sich nach seiner Entlassung durch Bürgermeister Ole von Beust (CDU) im Sommer 2003 und darauf folgenden weiteren Niederlagen aus der Politik zurückgezogen. (tso/AFP)

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