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Fall Kevin: Ermittlungen gegen zwei Behördenmitarbeiter

Nach dem Tod des zweijährigen Kevin ermittelt die Staatsanwaltschaft Bremen gegen zwei Behördenmitarbeiter wegen Verdachts auf Verletzung der Fürsorgepflicht. Der Vater des Jungen schweigt weiter zu den Tatvorwürfen.

Bremen - "Wir haben zwei namentlich bekannte Mitarbeiter ermittelt, gegen die nun die Ermittlungen laufen", sagte Behördensprecher Frank Passade. Sie gehörten dem Amt für soziale Dienste an. Der drogensüchtige Vater von Kevin, in dessen Kühlschrank am Dienstag die Leiche des Jungen gefunden worden war, schweigt unterdessen weiter zu den Tatvorwürfen. Der vorbestrafte 41-Jährige sitzt wegen des Verdachts auf Totschlag und Misshandlung von Schutzbefohlenen in Untersuchungshaft.

Todesursache und Todeszeitpunkt des Jungen sind weiter unklar. Die rechtsmedizinischen Untersuchungen laufen noch, wie Passade sagte. Fahnder werten derweil die Akten des Jugendamtes und des Familiengerichtes zum Fall Kevin aus. Unterdessen hält die Kritik an den Behörden an: So erhob der Leiter des Kinderheims, in dem Kevin zweimal kurz untergebracht war, schwere Vorwürfe gegen das Jugendamt. Der "Süddeutschen Zeitung" sagte Joachim Pape, das Amt habe das Kind "in überstürzter Eile" zu seinem drogensüchtigen, psychisch labilen und vorbestraften Vater zurückgebracht. Er habe beim Sachbearbeiter im Jugendamt vergeblich um eine Verlängerung des Heimaufhaltes gebeten, sagte Pape. (tso/ddp)

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