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Murat Kurnaz vor Untersuchungsausschuss

© ddp

Fall Kurnaz: Vorwürfe gegen KSK-Soldaten haltlos

Die Misshandlungsvorwürfe vom ehemaligen Guantanamo-Häftling Murat Kurnaz gegen zwei "Kommando-Spezialkräfte" (KSK) sind nicht zu beweisen. Die Staatsanwaltschaft Tübingen hat die Ermittlungen eingestellt.

Der Bremer Türke Murat Kurnaz hatte den beiden Hauptfeldwebeln vorgeworfen, ihn Anfang Januar 2002 in einem US-Geheimgefängnis im afghanischen Kandahar misshandelt zu haben. Die Vorwürfe der Körperverletzung sind laut Staatsanwaltschaft nicht zu beweisen.

Verteidigungsministerium begrüßt die Entscheidung

In der Einstellungsverfügung der Staatsanwaltschaft heißt es: "Ganz wesentlich für die Beurteilung des Falles ist schließlich die Tatsache, dass die von Kurnaz behaupteten Misshandlungen von keinem Zeugen gesehen und bestätigt wurden". Auch unter Berücksichtigung aller weiterer Indizien lasse sich "ein Tatnachweis nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit einer späteren Verurteilung führen". Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte: "Wir begrüßen die Entscheidung und fühlen uns in unserer Position bestätigt."

Der in Bremen geborene Kurnaz war als mutmaßlicher Taliban-Kämpfer Ende 2001 in Pakistan verhaftet und den US-Truppen in Afghanistan übergeben worden. Ende Januar 2002 wurde er von Afghanistan ins amerikanische Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba gebracht und kam erst im August 2006 frei. 

Anwalt Kurnaz' legt Beschwerde ein

Bernhard Docke, Anwalt von Murat Kurnaz will Beschwerde gegen die Einstellung des Verfahrens einlegen. "Die Einstellungsbegründung leuchtet mir nicht ein", sagte er.  "Zumindest einer der Zeugen hat die Angaben des Herrn Kurnaz zu dem Laster definitiv bestätigt." (tbe/ddp/dpa)

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