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Flüchtlingskrise: Kritik an Spanien

Bei den Beratungen der EU-Mittelmeeranrainer über die Flüchtlingskrise sind Differenzen zwischen den Teilnehmern offen zutage getreten. Wie sollen die Seegrenzen der EU geschützt werden?

Madrid - Der französische Innenminister Nicolas Sarkozy kritisierte bei dem Ministertreffen in Madrid die Flüchtlingspolitik des Gastgebers Spanien. Die Entscheidung der spanischen Regierung, im vergangenen Jahr 600.000 Flüchtlingen das Bleiberecht zu gewähren, ermuntere weitere Flüchtlinge. Sarkozy forderte einen "europäischen Pakt", der die massenhafte Gewährung von Aufenthaltsrechten für Flüchtlingen ausschließen soll. Der spanische Innenminister Miguel Angel Moratinos plädierte für ein geschlosseneres Vorgehen der EU-Staaten: Diese müssten eine "solidarischere Position" einnehmen.

An dem Treffen in Madrid nahmen Innen- und Außenminister aus acht südlichen EU-Ländern teil. Das Treffen findet im Rahmen der Bemühungen Spaniens statt, die EU verstärkt in die Beilegung der Flüchtlingkrise auf den Kanarischen Inseln einzubeziehen. Dort sind seit Januar 25.000 Flüchtlinge aus Afrika eingetroffen, so viele wie nie zuvor. Die Minister wollten darüber beraten, wie die Seegrenzen der Union besser geschützt werden können. Entsprechende Empfehlungen sollen dem EU-Gipfel am 20. Oktober im finnischen Lahti vorgelegt werden.

In Madrid sind die EU-Länder Spanien, Frankreich, Portugal, Italien, Griechenland, Malta, Zypern und Slowenien sowie die finnische Ratspräsidentschaft vertreten. Die Beratungen sollen am Abend enden. (tso/AFP)

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