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Politik: Fragwürdig

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Der Schleswig-Holsteiner Landtagsabgeordnete ist ein merkwürdiges Wesen. Bitte, das ist jetzt kein Vorurteil, das ist wissenschaftlich bewiesen!

Von Robert Birnbaum

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Der Schleswig-Holsteiner Landtagsabgeordnete ist ein merkwürdiges Wesen. Bitte, das ist jetzt kein Vorurteil, das ist wissenschaftlich bewiesen! Vom Professor Manfred Güllner nämlich, der das Meinungsforschungsunternehmen Forsa betreibt. Und das kam so: Güllner hat von einer Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und von der Unternehmerzeitschrift „Impulse“ den Auftrag gekriegt rauszufinden, welches deutsche Parlament am reformfreudigsten ist. Der Professor Güllner hat zu diesem Zweck fast 1300 Bundes- und Landtagsabgeordnete streng nach Parteienproporz alles Mögliche gefragt. Ob sie eine Rentenreform „sehr dringlich“ oder nur „dringlich“ finden zum Beispiel. Ob ihnen die Gesundheitsreform „zu weit“ oder „nicht weit genug“ geht. Ob eine Partei im Wahlkampf bessere Chancen hat, wenn sie Probleme offen anspricht oder wenn sie sie „nicht so krass“ darstellt. Das Ergebnis hier lautet übrigens 57 zu 41 Prozent. Das entspricht in etwa dem erwähnten Parteienproporz zwischen Union/FDP und SPD/Grünen, deshalb verblüfft es uns jetzt nicht so maßlos. Aber dass die Schleswig-Holsteiner (nach den Hessen) das reformfreudigste Parlament sein sollen, zugleich aber ausweislich der gleichen Umfrage 80 Prozent der Kieler Abgeordneten ihre Diäten zu niedrig finden, während in Wiesbaden nur 23 Prozent meckern – das hätten wir nicht erwartet. Auch wenn wir nicht wissen, was es uns sagen will. Aber das ist ja bei Umfragen nichts Ungewöhnliches.

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