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Politik: Französischer Richter hebt Haftbefehl gegen Holzer auf

Der deutsche Kaufmann Dieter Holzer, eine der Schlüsselfiguren der Leuna-Affäre, muss vorerst nicht in Frankreich ins Gefängnis. Ein Ermittlungsrichter setzte den internationalen Haftbefehl gegen ihn außer Vollzug.

Der deutsche Kaufmann Dieter Holzer, eine der Schlüsselfiguren der Leuna-Affäre, muss vorerst nicht in Frankreich ins Gefängnis. Ein Ermittlungsrichter setzte den internationalen Haftbefehl gegen ihn außer Vollzug. "Holzer ist ein freier Mann", sagte Holzers deutscher Anwalt Hans Bauer am Donnerstag in Neunkirchen/Saar. Er habe aber eine Kaution von zehn Millionen Franc (knapp drei Millionen Mark) hinterlegt.

Die französische Justiz beschuldigte Holzer, beim Verkauf der ostdeutschen Raffinerie Leuna an den französischen Ölkonzern Elf-Aquitaine als Lobbyist Beihilfe zur Veruntreuung von Elf-Geldern geleistet zu haben. Holzer war Ende August in Österreich festgenommen und gegen Kaution wieder freigelassen worden. Weil Österreich ein Auslieferungsabkommen mit Frankreich unterzeichnet hat, durfte Holzer bis zu seiner Vernehmung in Paris die Alpenrepublik nicht mehr verlassen. Die in Österreich gestellte Kaution bekommt Holzer nach Angaben seines Anwalts nun zurück.

Der Richter bezog offenbar die jüngsten deutschen Erkenntnisse zum Fall Leuna mit ein. Bei den deutschen Staatsanwaltschaften wie aus den von Generalbundesanwalt Kay Nehm geprüften Schweizer Aktenbeständen hatten sich keine Hinweise auf Schmiergeldzahlungen an deutsche Politiker ergeben.

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