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G-8-Gipfel: Demo gegen die "größten Klimasünder"

Die Grünen rufen trotz inhaltlicher Differenzen mit anderen Veranstaltern zu einer Großdemo im Vorfeld des G-8-Gipfels Anfang Juni auf.

Berlin - Bei dem Protestmarsch in Rostock werde ein breites Bündnis auf die Straße gehen, sagte Grünen-Chefin Claudia Roth. Die Gemeinsamkeiten unter den beteiligten Initiativen sollten hervorgehoben werden, ohne die Differenzen unter den Teppich zu kehren. Roth hatte es zuvor abgelehnt, den auch vom globalisierungskritischen Netzwerk Attac mitgetragenen Aufruf zu der Großdemo am 2. Juni zu unterzeichnen. Sie störte sich insbesondere an der dort zu findenden Formulierung, dass die G-8-Staaten "Vorreiter einer auf Krieg gestützten Weltordnung" seien. Ihr seien derartige "Feindbilder zu schlicht", sagte sie zur Begründung ihrer Ablehnung.

"Alternativ-Gipfel" zum G-8-Treffen

Roth kritisierte, dass die G-8-Staaten nur 13 Prozent der Weltbevölkerung repräsentierten, aber Entscheidungen träfen, die Folgen für die ganze Welt haben. "In der G8 sitzen die größten Klimasünder zusammen", heißt es in dem Aufruf. Deshalb sollten sich die Teilnehmer des Gipfels in Heiligendamm auf Maßnahmen verpflichten, um die Klimaerwärmung auf plus zwei Grad zu begrenzen. Am 2. Juni solle in Rostock "für den Klimaschutz, für Abrüstung und für eine gerechtere Globalisierung" demonstriert werden. Roth kündigte zugleich die Unterstützung der Grünen für den "Alternativ-Gipfel" zu dem G-8-Treffen an, der ebenfalls Anfang Juni in Rostock stattfindet.

Die Grünen-Chefin bekräftigte ihre Kritik an den Aufrufen zu den diesjährigen Ostermärschen, wies aber auch auf viele Gemeinsamkeiten mit der Friedensbewegung hin. Sie monierte erneut, dass die Initiatoren der Demonstrationen nichts zur Lage im Sudan gesagt hätten. Mehrere Grünen-Politikern hatten bereits im Vorfeld der Ostermärsche kritisiert, die Friedensbewegung mache keine konkreten Vorschläge zur Lösung internationaler Konflikte und Krisen. In einem Offenen Brief an Vertreter der Friedensbewegung, der am Donnerstag vorgelegt wurde, wird nun aber auch auf "zentrale Übereinstimmungen" hingewiesen - etwa darin, dass ein Krieg gegen den Iran verhindert werden müsse. (tso/AFP)

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