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G-8-Gipfel: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Kanzlerin Merkel hofft nach dem Treffen mit US-Präsident Bush noch auf eine Einigung zum Klimaschutz. Bush, der das Kyoto-Protokoll immer abgelehnt hat, will nun eine Nachfolgeregelung erarbeiten.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach ihrem Gespräch mit US-Präsident George W. Bush die Hoffnung auf eine Einigung auf dem G-8-Gipfel zum Klimaschutz geäußert. "Ich denke, dass wir, wenn wir noch etwas arbeiten, gute Chancen haben, gemeinsame Positionen herauszuarbeiten", sagte Merkel. Bush seinerseits lobte die Führungsstärke Merkels als Gastgeberin des Gipfels. Auch bekannte er sich zu dem Ziel, eine Nachfolgeregelung zum 2012 auslaufenden Kyoto-Protokoll für Klimaschutz zu erreichen. Er habe "den starken Wunsch", daran gemeinsam zu arbeiten, sagte der US-Präsident.

Merkel beschrieb ihr Gespräch mit Bush als "recht gut und erfolgreich". Sie seien gemeinsam die gesamte Agenda des Gipfeltreffens durchgegangen, "und wir haben ein hohes Maß an Übereinstimmung festgestellt", sagte die Kanzlerin. "An einigen Stellen haben wir noch zu arbeiten", fügte sie allerdings offensichtlich mit Blick auf das heikle Thema Klimaschutz hinzu. Als weitere wichtige Themen nannte Merkel, "die soziale Dimension der Globalisierung im Auge zu behalten", sowie den Kampf gegen Armut und Krankheiten wie Aids und Malaria besonders in Afrika. Vom Gipfel in Heiligendamm müsse "ein starkes gemeinsames Signal" ausgehen, hob die Kanzlerin hervor. Gegenstand des Gesprächs seien auch aktuelle Fragen der internationalen Politik gewesen.

Unterstützung in ihren Anstrengungen für eine weit reichende Reduzierung der CO2-Emissionen erhielt Merkel auch vom scheidenden britischen Premierminister Tony Blair. Auch er will Bush zu einem Klimaabkommen bewegen. Der Premierminister ist überzeugt, dass eine globale Vorgabe zur Reduzierung der Treibhausgase unter dem Dach der Vereinten Nationen erreicht werden kann.

Afrika im Blick

Bush sagte weiter zum Thema Klima und Energie, es sei wichtig, "Technologien mit anderen Ländern zu teilen und verantwortungsbewusst mit der Umwelt umzugehen". Mit Blick auf die Arbeit an einer Kyoto-Nachfolgeregelung fügte er hinzu, erforderlich seien dafür "eine Reduzierung der Treibhausgase und die Verbesserung der Energieeffizienz". Bush sprach in diesem Zusammenhang auch die Abhängigkeit von Öllieferungen an aus Gegenden, "wo wir zum Teil Freunde haben, zum Teil weniger". Zum Thema Afrika sagte auch er, die Länder dort müssten wissen, "dass sie die Unterstützung der G8 haben". An Merkel gewandt sagte Bush: "Ich schätze Deine Führungsstärke hier in dieser Runde."

Auf die im Vorfeld des Gipfels zwischen der deutschen G-8-Präsidentschaft und den USA umstrittene Frage einer Festlegung konkreter Klimaziele gingen Bush und Merkel nicht näher ein. Bushs Klimaberater Jim Connaughton hatte am Morgen gesagt, die USA würden solche Festlegungen nicht akzeptieren. (mit AFP)

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