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Gazastreifen: Fatah-Anhänger nach Israel geflohen

Nach den blutigsten Kämpfen seit Monaten zwischen Hamas und Fatah sind rund 150 Fatah-Anhänger nach Israel geflohen. Neun Menschen starben, mehr als 80 wurden verletzt. Die israelische Regierung will die Flüchtlinge zurück in den Gazastreifen bringen lassen.

Die Kämpfe zwischen der radikalislamischen Hamas und der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Gaza werden immer blutiger. Bei Gefechten zwischen Anhängern der rivalisierenden Organisationen in Gaza-Stadt wurden am Samstag nach israelischen Medienberichten mindestens neun Menschen getötet. Darunter seien auch mehrere Hamas-Mitglieder gewesen. Laut palästinensischen Medienangaben wurden mehr als 80 Menschen verletzt.

Zu den blutigsten innerpalästinensischen Gefechten seit Monaten kam es, als Hamas-Polizisten Angehörige eines zur Fatah gehörenden Familienclans festnehmen wollten. Hamas macht sie verantwortlich für einen Bombenanschlag, bei dem vor einer Woche fünf Hamas-Mitglieder und ein Mädchen getötet worden waren. Fatah hat dies bestritten.

Grenze wurde auf Bitte der Fatah geöffnet

Angesichts der schweren Gefechte ließ die israelische Armee rund 150 Fatah-Mitglieder aus Gaza über israelisches Gebiet ins Westjordanland fliehen, berichteten israelische Medien. Es handele sich um eine "humanitäre Geste" angesichts der schweren Gefechte zwischen Hamas und Fatah im Gazastreifen. Zunächst hatte es geheißen, die Flüchtlinge sollten in das von Fatah dominierte Westjordanland gebracht werden, nun scheint sich abzuzeichnen, dass sie doch in den Gaza-Streifen zurückkehren sollen. Mehr als 20 Verletzte, die in israelische Krankenhäuser aufgenommen worden waren, sollten vor einer Rückkehr zunächst genesen.

Vize-Regierungschef Haim Ramon sagte im Militärradio, dass Israel denjenigen Palästinensern helfe, die den radikalen Islam bekämpften und Verhandlungen unterstützten. Israel hatte nach Angaben eines ranghohen Beamten am Samstag auf Anordnung von Verteidigungsminister Ehud Barak den Grenzübergang Nahal Os ausnahmsweise für die Flüchtlinge geöffnet. Zuvor habe Palästinenserpräsident Mahmud Abbas persönlich darum gebeten. Die Grenze Israels zum Gazastreifen ist seit der Machtübernahme der Hamas im Juni 2007 geschlossen. (nim/AFP/dpa)

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