zum Hauptinhalt

Politik: Gedenken an die Opfer von Madrid

Mit dem Geläut der Glocken von mehr als 650 Kirchen haben in Madrid die Gedenkfeiern zum Jahrestag der Terroranschläge vom 11. März 2004 begonnen. Anschließend weihte Spaniens König Juan Carlos die offizielle Gedenkstätte zu Ehren der Opfer, den "Wald der Abwesenden", ein.

Madrid (11.03.2005, 14:20 Uhr) - Die fünf Minuten dauernden Glockenschläge begannen um 7.37 Uhr, dem Zeitpunkt, an dem damals die erste der zehn Bomben explodierte, die islamistische Terroristen in vier Madrider Vorortzügen deponiert hatten. Auch die Nahverkehrszüge standen fünf Minuten lang still. Im Zentrum der spanischen Hauptstadt legte die Chefin der Regionalregierung, Esperanza Aguirre, einen Kranz für die Opfer nieder. Bei dem schlimmsten Anschlag in der Geschichte Spaniens waren 191 Menschen getötet und mehr als 1500 verletzt worden.

Die Vereinigung der Opfer des Attentats hatte vergeblich versucht, das Glockengeläut zu unterbinden. «Wir brauchen nicht auf diese Weise an den Zeitpunkt der Tragödie erinnert zu werden. Wir wissen genau, wann es passierte», hatte eine Sprecherin vor Tagen kritisiert. Die Hinterbliebenen nahmen auch nicht an der zentralen Gedenkfeier im Madrider Retiro-Park teil.

Dort weihten Spaniens König Juan Carlos und Königin Sofía die offizielle Gedenkstätte für die Opfer ein. Ein aus 192 Zypressen und Olivenbäumen bestehender «Wald der Abwesenden» erinnert in dem Park an die Anschlagsopfer und jenen Polizisten, der beim Selbstmord der Bombenleger getötet wurde. Ansprachen gab es bei der Gedenkfeier keine. Stattdessen legte das Königspaar zu den Klängen eines Violoncello-Konzerts einen Blumenkranz für die Opfer nieder. Die Regierung hatte den Freitag zum nationalen Trauertag erklärt. (tso) ()

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false