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Geisel-Freilassung: Ausgelassene Freude vor der Nikolaikirche

Rund 13 Wochen nach der Entführung von René Bräunlich und Thomas Nitzschke haben am Dienstagabend vor der Leipziger Nikolaikirche zahlreiche Menschen erstmals wieder ausgelassen gefeiert.

Leipzig - Sektkorken knallten, Feuererwerkskörper wurden anlässlich der Freilassung der beiden Techniker gezündet. Manch ein Besucher stand dort, wo in den vergangenen Monaten mit insgesamt 27 Mahnwachen der Entführten gedacht worden war, still vor dem Lichtermeer aus Kerzen oder legte schweigend Blumen nieder.

«Ich habe im Fernsehen davon erfahren und bin gleich los», sagte die 22 Jahre alte Studentin Almut Ketzer. Viele Menschen zündeten nochmals Kerzen vor dem Gotteshaus an: Lichter des Dankes. «Dies ist keine Kerze der Hoffnung, sondern eine der Freude», stand auf einem Zettel, der auf dem seit Wochen mit Lichtern übersäten Bürgersteig lag. Neben Menschen, die sich in die Arme fielen, ließ die 51-jährige Gudrun Zippler ihren Tränen freien Lauf. «Ich bin so glücklich.»

Für Pfarrer Christian Führer war die Botschaft von der Freilassung die «beste Nachricht des Jahres». Er fühlte sich bei seiner Gefühlslage ein wenig an den Wendeherbst 1989 erinnert. Auf eilig ausgedruckten Handzetteln schrieb er: «Die Geiseln sind frei - Gott sei Dank.» Derzeit sei für Montag ein Dankgottesdienst geplant. (tso/dpa)

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