zum Hauptinhalt

Politik: Geiseldrama auf Jolo: Manila legt Pause bei Verhandlungen ein - Westliche Außenminister besorgt um Schicksal der Entführten

Nach mehr als sieben Wochen Gefangenschaft unter schwierigsten Bedingungen müssen sich die 21 Geiseln auf den Südphilippinen, darunter die Göttinger Familie Wallert, weiter auf ein langes zermürbendes Warten einstellen. Die philippinische Regierung kündigte am Pfingstmontag eine "drei- oder viertägige Verhandlungspause" an.

Nach mehr als sieben Wochen Gefangenschaft unter schwierigsten Bedingungen müssen sich die 21 Geiseln auf den Südphilippinen, darunter die Göttinger Familie Wallert, weiter auf ein langes zermürbendes Warten einstellen. Die philippinische Regierung kündigte am Pfingstmontag eine "drei- oder viertägige Verhandlungspause" an. Der Chefberater von Präsident Joseph Estrada, Ronaldo Zamora, sagte, die Regierung wolle zunächst eine Bilanz der bisherigen Kontakte mit den Entführern der moslemischen Extremistengruppe Abu Sayyaf ziehen. "Wir meinen, es sei eine gute Idee, die Dinge abkühlen zu lassen und die neuen Forderungen zu prüfen", erklärte Zamora.

Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Finnlands haben am Montag in einem gemeinsamen Schreiben an ihren philippinischen Kollegen appelliert, dass die Sicherheit und Unversehrtheit ihrer Bürger zur Beendigung des Geiseldramas oberste Priorität hat. Wie ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin am Montag mitteilte, haben die Minister der betroffenen westlichen Staaten über Pfingsten "intensiv konferiert". Außenminister Joschka Fischer empfängt an diesem Dienstag in Berlin hochrangige Diplomaten aus Frankreich, Finnland und Südafrika zu gemeinsamen Beratungen über die Geiselkrise.

Das Außenministerium in Manila räumte ein, dass auch die Regierungen anderer betroffener Staaten "besorgt sind, dass die Kidnapper nicht ernsthaft verhandeln". Am Samstag hatten die Rebellen, die nun schon in der achten Woche 21 Geiseln auf der Insel Jolo festhalten, die Ablösung des bisherigen Chef-Unterhändlers der Regierung, Roberto Aventajado, und seine Ersetzung durch Zamora verlangt. Aventajado hatte bei "sehr unvernünftigen" Forderungen der Rebellen eine militärische Befreiungsaktion für die Geiseln nicht ausgeschlossen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false