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Kolumbiens Rebellen lassen weitere Geisel frei

© dpa

Geiselhaft: Freigelassener kolumbianischer Politiker wieder daheim

Der von den kolumbianischen Farc-Rebellen am Dienstag freigelassene Politiker Alan Jara (51) ist auf dem Flughafen der Stadt Villavicencio eingetroffen. Nach fast acht Jahren in der Gewalt der Farc wurde er von seiner Frau Claudia Rugeles und seinem Sohn Alan Felipe in die Arme genommen.

Die kolumbianischen Farc-Rebellen haben am Dienstag den vor fast acht Jahren entführten früheren Gouverneur der Provinz Meta, Alan Jara, freigelassen. Sie übergaben den 51-Jährigen an einem unbekannten Ort in den Urwäldern im Süden des Landes Vertretern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und der unabhängigen Vermittlerin, der oppositionellen Senatorin Piedad Córdoba. In Villavicencio, der Hauptstadt von Meta, wurde Jara unter Tränen von seiner Frau Claudia Rugeles und seinem Sohn Alan Felipe in die Arme genommen. Er habe einige Probleme mit der Gesundheit, aber ansonsten gehe es ihm gut, sagte der strahlende Jara wartenden Journalisten.

Seinen inzwischen hoch aufgeschossenen Sohn ließ er minutenlang nicht los. Zuhause erwartete Jara dann eine verspätete Weihnachtsfeier. Nachdem die Rebellen seine Freilassung schon am 21. Dezember angekündigt hatten, ließ die Familie das Haus weihnachtlich geschmückt und hängte an den Tannenbaum acht Geschenke, je eines für jedes durch die Entführung verpasste Weihnachtsfest. Jara war im Juli 2001 von Mitgliedern der marxistischen Rebellengruppe "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (Farc) in der Nähe von Villavicencio aus einem Auto der Vereinten Nationen heraus verschleppt worden.

Seit Sonntag fünf Geiseln frei

Mit der Freilassung Jaras haben die Farc seit Sonntag insgesamt fünf Geiseln ohne erkennbare Gegenleistungen auf freien Fuß gesetzt. Für Donnerstag war die Übergabe der vorerst letzten Geisel, dem früheren Provinzabgeordneten Sigifredo López, geplant. Insgesamt halten die Farc Schätzungen zufolge noch etwa 20 Polizisten und Soldaten in ihrer Gewalt, die sie gegen inhaftierte Rebellen eintauschen möchten. Außerdem sollen die Farc noch etwa 800 Zivilisten in ihrer Gewalt haben, für die sie hohe Lösegelder fordern.

Der Hubschrauber war am Morgen in Villavicencio mit einem Tag Verspätung gestartet, denn ursprünglich sollte Jara schon am Montag freikommen. Dies war aber an dem konservativen Präsidenten Alvaro Uribe gescheitert, der aus Verärgerung über Kritik aus den Reihen der unabhängigen Vermittler zeitweise alle Vermittler außer den IKRK-Mitgliedern von den Geiselübergaben ausschließen wollte. Als er seine Entscheidung auf Drängen des IKRK am Montag revidierte, war es für einen Start des Hubschraubers schon zu spät. (nal/dpa)

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