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Politik: Gemeinsam, aber nicht einig

100 000 Teilnehmer zum ökumenischen Kirchentag erwartet

Berlin. Zum Ökumenischen Kirchentag in Berlin erwarten die evangelische und katholische Kirche mehr als 100 000 Besucher. Ein gemeinsames Abendmahl beider Konfessionen wird es jedoch nicht geben, erklärten die Kirchentags-Präsidenten Hans Joachim Meyer und Elisabeth Raiser am Dienstag bei der Vorstellung des Programms. Leider sei noch nicht „jenes Maß an Gemeinsamkeit erreicht, das uns eine ökumenische Mahlfeier möglich macht“, sagte Meyer. Der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky kündigte scharfe Sanktionen gegen katholische Priester an, die an einer solchen Feier mitwirken. In seinen Augen ist ein gemeinsames Abendmahl mit dem katholischen Amtsverständnis nicht vereinbar und wäre die „Vorspiegelung einer Einheit, die noch nicht da ist“.

Auch der evangelische Bischof von Berlin-Brandenburg, Wolfgang Huber, erklärte, eine gemeinsame Feier könne noch nicht in „wechselseitiger Symmetrie vollzogen werden“. Der Ökumenische Kirchentag sei ein „Schritt zur Verwirklichung der Hoffnung, die wir miteinander haben“, betonte er. Diese dürfe nicht belastet werden.

Eröffnet wird die kirchliche Großveranstaltung am 28. Mai mit einem Gottesdienst am Brandenburger Tor und einem Fest der Begegnung auf der Straße „Unter den Linden“. Unter dem Motto „Ihr sollt ein Segen sein“ sind dann bis zum 1. Juni auf dem Messegelände am Funkturm rund 100 Foren, Podien, Abendreihen und Werkstätten geplant. In den Stadtteilen finden Gottesdienste, Bibelgespräche und kulturelle Veranstaltungen statt. Die Hauptvorträge werden bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Kirche und Gesellschaft halten, darunter Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD), Kardinal Walter Kasper, die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, und der Erfurter Soziologe Hans Joas.

Kardinal Sterzinsky äußerte die Hoffnung, „dass vom Kirchentag ein Schwung ausgehen wird, der uns als Christen in unserer angespannten Situation im säkularen Umfeld helfen wird“. Das Treffen solle die Botschaft ausstrahlen, dass „Christen ein Segen sind für die Gesellschaft“.

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