zum Hauptinhalt

Politik: Generalstreik legt Verkehr in Italien lahm

Protest gegen Rentenreform Regierung: Wir ändern nichts

Rom . Zum zweiten Mal während der Amtszeit von Silvio Berlusconi haben Italiens Gewerkschaften einen Generalstreik gegen die Politik des Ministerpräsidenten organisiert. Am Freitag stand im ganzen Land das öffentliche Leben still. Während die Gewerkschaften im April 2002 die Arbeit aus Protest gegen ein neues Gesetz zum Kündigungsschutz niederlegten, ging es diesmal um die Rentenreform der Regierung, mit der die Lebensarbeitszeit heraufgesetzt werden soll.

Zwischen neun und 17 Uhr fuhren in allen Städten keine Busse und Bahnen. Der öffentliche Nahverkehr stellte seinen Dienst ein, was in Rom und Mailand zu einem Verkehrschaos führte, da die meisten Pendler versuchten, mit ihren Autos die Arbeitsplätze zu erreichen. Nur die Hälfte aller Züge fuhr, die meisten Schiffe nach Sardinien und Sizilien liefen nicht aus. Dramatisch ging es auch auf den Flughäfen zu. Die Angestellten der Alitalia und die Fluglotsen streikten. Vier Stunden Arbeitsniederlegung führten zu langen Verspätungen. Dutzende von Flügen mussten gestrichen werden. Schulen und Banken blieben geschlossen, der Dienst in den Krankenhäusern wurde drastisch reduziert. Die Gewerkschaften erklärten, 100 Prozent ihrer Mitglieder seien dem Streikaufruf gefolgt. Ein Sprecher der Regierung ließ wissen, dass der Streik an der Rentenreform nichts ändern werde.

Thomas Migge

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false